Freitag, 5. August 2016

{Italien - Rom - Reiseführer} Aufgeschoben (2)

Hallo Leute!

In diesem Jahr mussten wir unsere vielen Reisepläne am Ende dann doch dem großen Plan Afrika und Japan unterordnen. So hatten wir nicht nur unsere Schweizreise, sondern auch unsere Rom-Reise kurzfristig absagen müssen. Für Rom waren zwar sogar schon die Flüge gebucht und die Reiseführer gekauft, doch dann kam Japan... Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben - die Reise geht dann jetzt im Herbst.

Rom MM-City
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Daten
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Autorin: Sabine Becht
Verlag: Michael Müller
ISBN: 395654241X
Preis: 17,90€
Broschiert: 288 Seiten


Inhalt
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Der Guide ist relativ modern gestaltet. Zunächst gibt es eine ausführliche Einführung in die Geschichte der Stadt. Dabei geht es in kleinen Assays zunächst auf Ausflug in die 3000jährige Geschichte der Stadt. Dann geht es weiter mit den Themen, die für einen Reisenden besonders wichtig sind - wie komme ich nach Rom und wie bewege ich mich am besten in Rom? Das ist ein Kapitel, was in vielen Reiseführern fehlt, was einem aber viele Nerven ersparen kann - wie funktioniert das Metrosystem und wie komme ich am schnellsten von A nach B.

Im weiteren geht es um die Themen "Übernachten in Rom", "Essengehen und Nachtleben in Rom" oder "Kultur und Sport in Rom" - bis man schließlich die klassische Übersicht bekommt: Wetter, Klima, wichtige Adressen usw.

Die Stadt an sich wird im zweiten Teil in Form von 10 Stadtrundgängen vorgestellt, die nicht nur reich bebildert sind, sondern auch beispielsweise Restaurants angeboten und ein reiches Kartenmaterial.

1. Antikes Rom - Kapitol, Forum, Palatin, Circus Maximus und Aventin
2. Um das Kollosseum
3. Largo Argentino, jüdisches Viertel und Campo d'Fiori
4. Pantheon und Piazza Navona
5. Um die Via del Corso
6. Um die Piazza della Repubblica
7. Piazza Barberini, Via Veneto, Trevi-Brunnen und Quirinal
8. Villa Borghese
9. Trastevere
10. Vatikan und Engelsburg

Die Stadtrundgänge entsprechen ungefähr 1/2 bis 1 Tag - damit schafft man sich einen guten Überblick in die wichtigsten Stadtviertel. Ein bisschen kann man sich dann auch noch abseits der Routen umschauen. Zusätzlich werden auch einige Ziele außerhalb der Stadtviertel angeboten.

Schließlich gibt es auch noch einen kleinen Italienischkurs und einen Faltplan der Innenstadt (1:11500).

Fazit
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Der "Michael Müller" hat uns nun schon so oft auf Citytrips begleitet - von Budapest bis St. Petersburg, immer stand er uns treu zur Seite und so wird er es dann auch demnächst hoffentlich ganz bald in Rom tun.

Ich war vor mehr als 10 Jahren schon einmal in Rom und weiß dank des tollen Reiseführers von MM schon jetzt, dass sich einiges getan hat. Der Reiseführer liefert alles, was den Städtereisenden glücklich macht.

Die Stadt ist ein Traum und dieser tolle Reiseführer macht jetzt schon richtig viel Lust auf die Reise - aber jetzt gehts erstmal nach Afrika - und dann schauen wir mal, wann sich ein Termin für Rom ausgeht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 27. Juli 2016

{Japan - Kyoto - Palast} Komplizierte Sache

Hallo Leute!

Wer hätte es gedacht? Das riesige Tokio war nicht immer die Hauptstadt Japans. Von 794 bis 1868 war nämlich das eher beschauliche Kyoto der Sitz des kaiserlichen Hofes. Der Palast liegt noch heute im Zentrum der Stadt und kann besichtigt werden. Das war bisher aber immer eine eher komplizierte Sache...


Gosho Imperial Palace
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Lage
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Der Palast liegt im Herzen der Stadt innerhalb des kaiserlichen Parks nahe der U-Bahn-Station Imadegawa. Wenn man den Besuch mit einem kleinen Spaziergang verbinden will, kann man auch bei der Station Marutamachi aussteigen, zum Palast kann man dann durch den Park spazieren.




Eine kleine Tour
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Erst kurz vor der Zeit, für die man sich registriert hat, kann man sich mit der Bestätigung (siehe unten) beim Wachmann am Haupttor melden. Der Palast hat insgesamt 5 Tore, die alle ganz unterschiedliche Zwecke hatten - so war etwa eines nur für den Kaiser und ein anderes nur für hochrangige Beamte. Allen gemeinsam ist, dass sie beeindruckend massiv wirken, mit ihrem Dach aus Zypressenholz und der massiven Mauer, die den Palast vom umliegen Palastpark abtrennen.

Am Eingang bekommt man eine kleine Broschüre, die einen Überblick über den Palast geben soll. Dann wird man in einen Raum geführt, in dem man dann auf seinen Guide wartet. Hier sind Toiletten und ein kleiner Shop, sowie ein Fernseher, auf dem man dann einen kleinen Film zu sehen bekommt.

Die Tour führt dann entlang einer festgelegten Route durch den Bereich, der hauptsächlich für Staatsempfänge und auch für die kaiserliche Krönung genutzt wurde. Die Gebäude betreten darf man allerdings nicht - aber dafür nutzt der Guide dann gerne die Broschüre, die man dann auch unbedingt mitnehmen muss.

 Die Tour beginnt bei der purpurnen Halle, die für Staatsempfänge genutzt wurde. Etwas weiter hinten findet man den Shishinden, der für Kaiserkrönungen genutzt wurde. Unter anderem kommt man auch durch den Oike-niwa, den kaiserlichen Gärten mit dem großen Teich. Vom Shishinden führt ein langer Gang zum Thronraum (den Gang darf man natürlich auch nicht betreten). Daneben liegt ein Gebäude, das einzig zur Aufbewahrung des heiligen Spiegels gebaut wurde. Dieser gehörte zu den Insignien des Kaisers.

Die berühmten Wandgemälde kann man leider nur an einem Gebäude außen sehen, die Türen sind nämlich bei allen Gebäuden geschlossen. Irgendwie kommt man sich dabei ein bisschen doof vor, wenn man immer wieder auf den Flyer verwiesen wird, aber was soll man sagen, immerhin hat es ja keinen Eintritt gekostet. Nun ist die Tour fast schon wieder zu Ende.

Sicherlich ist der Palast ein architektonisches Highlight in Kyoto, so wirklich willkommen fühlt man sich aber nicht. Dass es nur um die Wandgemälde geht, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da die Gemälde im Nijo-Palast wohl genauso wertvoll sind, hier kann man aber sogar ohne Führung durchlaufen. Vertane Zeit war die Tour sicherlich nicht, aber ich war trotzdem ein wenig enttäuscht. Nur an wenigen Stellen konnte man überhaupt in die Gebäude hineinsehen, auch die Tour war kein informatives Highlight - das, was erzählt wird, steht auch in der Broschüre, die man ja unbedingt mitnehmen muss und auf die dann auch immer wieder gezeigt wird.

Wenn man nur kurz in Kyoto ist, gibt es sicherlich tollere Paläste, in denen man sich willkommener fühlt als hier.

 

Info
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Der Eintritt war zumindest bisher frei, man muss sich aber einer komplizierten Prozedur unterziehen. Dazu musste man sich entweder online registrieren oder mit dem Pass im "Office of the Imperial Household" auftauchen und sich für eine Führung registrieren. Das ist nur unter der Woche Vormittags geöffnet. Das ging allerdings auch relativ schnell und schon eine Stunde später konnte es losgehen. Alles wurde kurz geprüft, man musste einen kleinen Fragebogen ausfüllen, alles ist gut organisiert. Man bekommt eine kleine Bestätigung, mit der man sich dann beim Wachmann am Tor melden soll.

Es gibt Führungen auf Englisch (um 10 und 14 Uhr) und Japanisch. Die Tour dauert 1 Stunde und führt nur entlang der offiziellen Gebäude des Gosho und durch den Park.

Soweit ich gehört habe, soll die Prozedur ab Herbst vereinfacht werden - dann sollen die Gebäude dauerhaft zugänglich sein, auch ohne Führung. Ob es dann Eintritt kostet und wie dann der Ablauf ist, kann ich allerdings nicht sagen.

Mehr Informationen zur Registrierung gibt es hier:

http://sankan.kunaicho.go.jp/english/guide/kyoto.html


In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 25. Juli 2016

{Österreich - Wandern - Reiseführer} Nördliches NÖ genießen

Hallo Leute!

Dass man als Wiener begnadet ist, erfahrt ihr ja aus einigen meiner Berichten. Tagesausflüge hat man für Jahre ausgebucht. Rundherum Weinberge, in die Berge ist es auch nicht weit - ein wahres Paradies für Wanderer.

Leichte Wanderungen - Genusstouren im Wald- und Weinviertel
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Daten
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Autor: Marcus Stöckl
Verlag: Rother Wanderbuch
ISBN: 376333159X
Preis: 16,90€
Broschiert, 176 Seiten


Inhalt
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Das Wald- und das Weinviertel sind die beiden Teile, Niederösterreichs, die nördlich der Donau liegen.

Marcus Stöckl stellt hier 40 ganz unterschiedliche Wandertouren in einem übersichtlichen Guide vor.

Jede Tour wird in ihren Charakteristika erst kurz vorgestellt. Viele dieser Orte sind gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, was ja für Leute wie uns (Städter ohne Auto) natürlich optimal ist. Dazu kommen Informationen, die gerade für Familien gut sind. Wie ist der Weg im Winter? Haben Kids was zum Gucken und Erleben? Zudem gibt es auch Informationen zur Einkehr - mit Telefonnummern und Öffnungszeiten.

Die Touren an sich werden dann sowohl in Wort als auch in einer kleinen Karte beschrieben. Dazu kommt ein kleines Höhenprofil.

Dazu kommen natürlich auch zusätzliche Informationen zur Geologie und zur Geschichte einzelner Ruinen oder Felsformationen entlang der Strecke.

Ergänzt wird das Ganze durch tolle Bilder entlang der Strecke, die direkt richtig Lust aufs Wandern machen.


Fazit
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Ich liebe die Wanderbücher von Rother. Auch dieser Band ist (obwohl wir z.B. den Band Weinviertel schon zu Hause haben) sehr abwechslungsreich und bietet etwas für jeden Wandertypen. Denn obwohl "Leichte Wanderungen" im Titel steht, ist auch was für den einen oder anderen versierten Wanderer dabei (schwarze Touren).

Natürlich haben wir in den 3 Monaten seit Erscheinen nicht alle Touren geschafft - das wollen wir auch gar nicht, die schwarze Kategorie (die hier ja glücklicherweise etwas unterrepräsentiert ist) wird von uns ja grundsätzlich etwas gemieden. Die Touren sind wirklich schön und größtenteils auch für Anfänger gut geeignet. Dadurch, dass man die Tour gleich mehrfach hat (als Karte und in Wort), ist das Wegfinden wirklich was für blöde. Und ganz nett ist zudem, dass man sich online die GPS Daten von neuralgischen Punkten und Kreuzungen herunterladen, so dass man sich auch nach Smartphone orientieren kann.

Gut, bei leichten Genusswanderungen hatte ich jetzt nicht unbedingt mit schwarzen Touren gerechnet, aber die leichteren Touren dominieren hier hier, diejenigen, bei denen es darum geht, die Natur zu genießen. Und die schönen Touren sind absolut zum Genießen...

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 22. Juli 2016

{Namibia - Bildband} Ich kann es kaum noch abwarten

Hallo Leute!

Heute darf ich euch mal wieder ein tolles Buch vorstellen. Nur noch 3 Wochen, dann darf ich mir das alles selbst anschauen...

Highlights Namibia
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Daten
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Autor: Roland F. Karl, Christian Heeb
Verlag: Bruckmann
ISBN: 3765451436
Preis: 25,99€
Gebundene Ausgabe: 168 Seiten


Inhalt
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Von Windhoek an die Victoriafälle - auf diese Traumreise nehmen uns die beiden Autoren mit. Mit einer grandiosen Bildgewalt geht es auf eine wunderbare Rundreise durch den Süden Afrikas.

Von der Region um Windhoek geht es zunächst in die Etosha-Pfanne und dann zum Volk der Himba und zur erstaunlich kalten aber fischreichen Küste, etwa zum berühmten deutschen Hafen in Lüderitz. Die Reise führt dann über die tropischen Gefilde des Caprivi-Zipfels bis hin zum Sehnsuchtsort vieler Afrikareisenden, zu den Victoria-Fällen.

Insgesamt werden 50 wichtige Ortschaften und Ziele ausführlich vorgestellt, deren Geschichte und die heutige Situation vor Ort werden dort genauso erwähnt wie eine Verlinkung mit aktuellen Informationen. Zu den Orten gehören aber auch besonders empfehlenswerte kleine Wanderungen mit besonders beeindruckender Tierwelt oder besonders schönen Ausblicken.

Über allem stehen aber beeindruckende Bilder, die das Leben in Namibia genauso zeigen wie die Natur und die wunderschönen Landschaften.


Fazit
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Wow - nur noch 3 Wochen, dann bin ich selbst dort. Und nach diesem Buch freue ich mich umso mehr. Aber ob ich das am Ende alles schaffe, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem kann ich es kaum erwarten, in den Flieger zu steigen und loszureisen. Ein absoluter Traum!

Das Buch ist informativ, es ist aber auch ausgestattet mit wahnsinnig eindrucksvollen Bildern, beeindruckender Landschaft und beeindruckender Tierwelt.

Perfekt ist natürlich, dass sich das Buch mit seinen 50 Zielen nicht nur auf Namibia beschränkt, sondern die ganze, klassische Reise ins südliche Afrika mit einbezieht, also auch das Okavango-Delta und die Victoria Falls. Im Endeffekt werden wir also in 3 Wochen den Spuren Karls folgen.

Umso mehr Spaß macht es, das Buch immer wieder hervorzunehmen und sich die grandiose Natur und die wunderschönen Lichtspiele in den unterschiedlichen Nationalparks anzuschauen und sich schon einmal ein bisschen in diese Welt zu träumen, in die man ganz bald selbst eintaucht.

Von mir gibt es ganz klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 19. Juli 2016

{Russland - St. Petersburg - Reiseführer} Kompaktguide für die Winterreise

Hallo Leute!

Gerade jetzt, bei Temperaturen von 30°C und mehr sehne ich mich immer mehr nach meinem Wintertrip nach St. Petersburg zurück. Schon erwähnt, dass ich ein echtes Winterkind bin...

Einen Reiseführer, der uns bei unserem Trip im Januar 2016 begleitet hat, stelle ich euch heute vor...

Reise Know-How Citytrip St. Petersburg
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Daten
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Autoren: Christian Funk, Aglaya Sintschenko
Verlag: Reise Know-How
ISBN: 3831725942
Preis: 11,95€
Taschenbuch, 144 Seiten


Inhalt
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Die kompakten Reiseführer von Reise Know-How bestechen durch seine sehr angenehme Aufmachung.

Obligatorisch für die Kompaktguides aller Art werden gleich zu Anfang die Highlights vorgestellt, die man nicht verpassen darf. Das ist vor allem nett, wenn man nur kurze Zeit in der Stadt ist und sich daher auf die Highlights beschränken muss.

Der Einstieg wird in diesem Guide etwas anders gestaltet. Hier werden einzelne Themen herausgearbeitet - Shopping, Genießer, Nachtfalken bekommen hier schnell einen kleinen Überblick.

Dazu kommt mit "Am Puls der Stadt" ein kleiner Überblick in die kurze aber dennoch sehr wechselvolle Geschichte der Stadt.

Der Hauptteil - die Sehenswürdigkeiten - sind nach kleineren Touren lokal geordnet, was vor allem hilft, wenn man nur sehr wenig Zeit hat. Geordnet sind sie wiefolgt:

- Schlossplatz und Umgebung
- Östlich des Schlossplatzes
- Newskij Prospekt Nordseite
- Newskij Prospekt Südseite
- Newskij Prospekt östlich der Fontanka
- Wiege der Stadt: Petersburger Seite
- Petersburgs Archiv: Wassiij Insel
- Im Theaterviertel
- Entdeckungen außerhalb des Zentrums
- Zarenpaläste vor den Toren der Stadt

Dabei werden den einzelnen Sehenswürdigkeiten Zahlen zugeordnet, die dann in den Texten wie in den Karten wieder auftauchen.

Unter "Reisepraktische Tipps" gibt alles, was man wissen muss, um in der Stadt zu überleben. Wetter, Sprache, Öffnungszeiten, Erholung, Sport, aber auch die wichtigsten Adressen findet man hier. Das Kapitel ist für mich sogar etwas ausführlicher gehalten wie in anderen Guides.

Natürlich darf auch ein kleiner Sprachguide nicht fehlen.


Fazit
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Eine Russlandreise war für mich irgendwie schon immer ein Traum. Und bevor das Säbelrasseln zwischen Putin und der Nato einen neuen Höhepunkt erreicht, habe ich mir diesen erfüllt - über Silvester 2015/16 ging das in Erfüllung. Auch wenn die Vorausplanung mit Beschaffung eines Visums diesmal etwas aufwendiger war.

Der Cityguide bietet einen tollen Überblick über alles Sehenswerte in der Stadt. Die Infos zu einzelnen Sights sind zwar relativ kurz gehalten, was unter Umständen aber auch ziemlich nett ist. Denn man findet alles ziemlich schnell und kann das schmale Büchlein auch in der Manteltasche transportieren und findet alles ziemlich schnell - gerade bei solchen Temperaturen kann das sehr angenehm sein.

Der Guide bietet ein sehr modernes Bild mit vielen Listen und kompakten Infos zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Spannend ist dabei auch, dass die Sehenswürdigkeiten eher in einem Kontext dargestellt sind. Dabei sind sie leicht und angenehm zu finden durch das tolle Zahlensystem, das auch auf allen Karten wieder auftaucht.

Auch sehr praktisch ist die herausnehmbare Faltkarte, die wohl aber inzwischen allerdings wohl bei jedem Reiseführer Standard ist (bzw. sein sollte). Allerdings kann man damit im Winter wirklich nur in Innenräumen etwas anfangen.

Ich bevorzuge dennoch die etwas ausführlichere Variante (Michael Müller) - wenn man sich schon den Visaaufwand macht, will man schon alles möglichst genau wissen. Ein kleiner Kompaktguide hat aber auch was für sich. Und wenn, dann ist der Citytrip von Reise Know-How ein schöner, vollständiger und moderner Guide, der alles liefert, was man so braucht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 18. Juli 2016

{Japan - Nara - Schrein} Auf dem Weg der 1800 Steinlaternen









Hallo Leute!

Die großen Shintoschreine in Japan haben immer etwas Besonderes. Sind es in Fushimi Inari die 1000 großen Torii, dann sind es beim großen Kasuga-Schrein in Nara die 1800 Steinlaternen, die den Weg zur Haupthalle säumen.

Wie so oft treten die Schreine parallel zu großen Tempeln auf - schließlich muss sich der Japaner ja nicht auf eine bestimmte Religion festlegen. Die meisten verehren Buddha genauso wie die Geister des Shinto - und da will man die Wege kurz halten. In direkter Nachbarschaft zum Kasuga-Schrein liegt nicht nur der Todai-ji mit seinem großen Buddha, sondern auch der Kofuku-ji. In Nara musste man sich eben besonders anstrengen, schließlich war es noch vor Kyoto und Tokio Japans erste dauerhafte Hauptstadt. Auf der anderen Stadtseite gibt es noch zwei weitere große Tempel.

Der Kasuga-Schrein liegt etwas abseits in einem abgetrennten Gebiet des großen Nara-Wildparks, in dem man auf die 1200 zahmen Wahrzeichen Naras trifft, die Sika-Hirsche. Man spürt aber deutlich, wenn man sich dem Schrein nähert - die Zahl der steinernen Laternen nimmt zu, die den Weg säumen. Angeblich sollen es 1800 Stück sein - gezählt habe ich nicht, ziemlich viele sind es auf jeden Fall - viele davon sind allerdings baufällig. Die meisten stehen direkt beim Eingang des Schreins, zum Teil zu dritt in einer Reihe. Angezündet werden sie nur zum Chugen-Mantoro-Matsuri, das jährlich am 14. und 15. August stattfindet.

Der Schrein ist einer der ältesten Japans. Er stammt (der Legende nach) aus dem Jahr 768. Wobei man das bei den Shinto-Schreinen so nur schwierig sagen kann. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden sie nämlich alle 20 Jahre vollständig abgerissen und neu gebaut - für mich eine sehr interessante Vorstellung, bedenkt man, wie lange in Europa an den meisten Kathedralen gebaut wurde. Er lag ursprünglich auch auf dem Berg Mikasa, wurde dann aber im Rahmen solcher Abrisszyklen an den Fuss des Berges versetzt - nur ein kleiner Nebenschrein blieb übrig.

Schön kühl ist es hier - der Wald ist dicht, irgendwie herrscht trotz der vielen Besucher eine eigenartige, aber keinesfalls unangenehme Atmosphäre.

Die Gebäude leuchten wieder im schon gewohnten Shinto-Orange, eine Farbe, die Energie repräsentieren sollen. Für mich war das immer ein gutes Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu den Tempeln - genau wie die Anwesenheit von den Torii.




Geht man dann durch das Tor, sieht man die etwas höher gelegenen Hallen, deren Wege mich ein bisschen an den Kreuzgang in einem Kloster erinnern. Auffällig allerdings - die steinernen Laternen sind hier gegen riesige, hängende Ölleuchten getauscht, in allen Größen hängen sie von der Decke - das hat ein bisschen was von orthodoxen Kirchen, wie ich sie in Griechenland und vor allem in Israel kennengelernt habe.

Sehr spannend war für mich der kleine Raum am Ende, in dem weitere etwa 100 Laternen brennen - der Raum an sich ist aber abgedunkelt.

Der Kasuga-Schrein ist sicherlich eines der vielen spannenden Highlights in Nara - bei einem Tagestrip lässt er sich wunderbar mit dem Narapark (und dem Hirsche füttern) und mit den beiden Tempeln Todai-ji und Kofuku-ji verbinden.

Meine Empfehlung: Man sollte unbedingt sich die Hallen mit den insgesamt 1000 hängenden Laternen anschauen. Das kostet zwar 500 Yen Eintritt, aber das lohnt sich. Geöffnet ist von 6 bis 17.30 Uhr - im Winter von 7 bis 16.30 Uhr.

In diesem Sinne

Eure Anke


Mehr über meine Nara-Abenteuer erfahrt ihr übrigens hier

Samstag, 16. Juli 2016

{Japan - Nara - Tempel} Anke und der kräftige Buddha

Ich hätte mal den Weitwinkel einpacken sollen...



Hallo Leute!

Nara ist wohl auch eins der Hauptziele vieler Japan-Reisender. Schließlich war die Stadt einst erste permanente Hauptstadt Japans. Und da sie nur etwa 40 Minuten mit dem Zug von Kyoto entfernt ist, wollte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.

Und mein erster Weg führte mich in die Halle des großen Buddha im Todai Tempel von Nara. Vom Bahnhof aus wählte ich den Bus der Circle Line (Tageskarte kostet 600 Yen), in dem der richtige Ausstieg zum Nara Park und zum Todai-Tempel angesagt wird.

Von dort aus sind es etwa 15 Minuten Fussmarsch - also wenn man Glück hat, denn zu allererst wird man sich in die Sika-Hirsche verlieben, die im Nara Park relativ zahm leben - sie wurden schon zu Urzeiten hier angesiedelt und sind nach Buddhistischem Glauben Götterboten - interessanterweise sind sie beim Kasuga-Schrein (Shinto) später nicht zu sehen.

Die lieben kleinen Tierchen müssen natürlich ausgiebig bewundert werden. Tipp: Das Frühstücksbrot sollte man lieber in der Tasche lassen, die Sikas können ganz schön militant werden, wenn es um was zu Essen geht.
Ganz schön kräftig, der Gute!

Der Weg führt uns weiter durch das große Tor zum Tempelkomplex, vorbei an einem See und noch mehr Sikas (angeblich sind es derzeit 1200) zur großen Haupthalle, dem Daibutsuden.

Der Daibutsuden ist das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt (Eintritt 500 Yen). Er beherbergt die große Buddhastatue, die schon 751 fertiggestellt wurde - im Original sind allerdings nur noch die Füße erhalten, der Rest wurde rekonstruiert.

Das Kloster entstand kurze Zeit vorher, als in Japan die Pocken 1/3 der Bevölkerung auslöschten. Zum Schutz wurden im ganzen Land Klöster und Konvente mit RIesenbuddhas errichtet - wobei der Todai-ji der Haupttempel dieser Klöster war.

Durch den Hof schreitet man nun dieser Halle des großen Buddha entgegen und schon weht einem der Duft von Räucherstäbchen in die Nase. In einer großen Schale kann man eines zum Gebet anzünden.

Durch drei große Holztore kommt man hinein und sieht die gewaltige, 15 m hohe Statue, die aus 450 Tonnen Kupfer gegossen wurde - rund 85000 Menschen arbeiteten an ihrer Fertigstellung - bei dem Gedanken stockt einem schon ein wenig der Atem.

Mehrfach mißlang der Guss, nur in Teilen konnte man schließlich den Buddha erstellen und die Teile zusammensetzen. Friedlich sitzt er da, mit einer zum Segen erhobenen Hand.

Aber er hatte eine sehr wechselvolle Geschichte - zweimal brannte die Holzhalle um ihn herum vollständig ab, wobei er beim zweiten Mal sogar mehr als 200 Jahre kein Dach über dem Kopf hatte. Die heutige Halle stammt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, ist 57m breit, 50m tief und 48m hoch.







Soll Heilkräfte besitzen - aber der Arat scheint irgendwie kaputt gewesen zu sein
Eine Runde kann man um die gigantische Statue drehen - einem kann man sich sicher sein - bei 450 Tonnen Gewicht ist die Diebstahlsicherung eingebaut und allzu schnell wird die riesige Figur niemand von der Stelle bewegen.

Dann wieder hinaus - und vor der Türe fällt mir sofort eine kleine, etwas gruselig aussehende Holzstatue auf. Der Reiseführer beantwortet mir die Frage, wer das wohl ist. Es ist Arhat Pindola, ein Zauberer und einer der das Nirwana so gut wie erreicht hat - So soll man einen Körperteil der Statue reiben, danach den gleichen bei sich selbst. Der entsprechende Körperteil soll dann geheilt werden - der Rücken tut immernoch weh, ein christlicher Skeptiker zu sein ist halt doch manchmal auch ein bisschen doof.

Der Todai-ji ist sicherlich DAS Highlight, das man in Nara auf gar keinen Fall verpassen darf - vor der Statue fühlt man sich ganz klein und der Arat vor der Tür scheint irgendwie kaputt zu sein...

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Was ich in Nara übrigens noch erlebt habe, findet ihr hier.



Ey du, isch hab Hunger...