Dienstag, 30. Juni 2015

[Griechenland] Warten auf den #Grexit

Hallo Leute!

Zurzeit ist das Land ja wieder in aller Munde. Kaum einer verfolgt nicht, dass die Menschen nur noch 60€ am Tag vom Bankomaten bekommen können. Aber schon als ich vor 3 Jahren auf Athenbesuch war, kochten die Emotionen dort über. Von der Tour ist mir kaum ein Anblick mehr in Erinnerung geblieben wie die eingerüstete Akropolis...


Akropolis
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Lage
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Die Akropolis in Athen bildete das Zentrum des antiken Griechenlandes und ragt noch heute über die Altstadt.  Sie liegt auf einem flachen Felsplateau umgeben von weiteren wichtigen archäologischen Ausgrabungen, etwa dem Areopag und die Agora, auf der die moderne Philosphie entstanden ist.

Von der U-Bahn-Station Akropolis läuft man noch eine Weile bis zum Eingang.


Eintrittspreise
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Der aktuelle Eintrittspreis beträgt 12€. Das klingt zunächst einmal relativ teuer, das hing allerdings damals schon mit der aktuellen Finanzlage zusammen (laut unserem Hotelier). Es lohnt sich allerdings, da man viel zu sehen bekommt. Teuer klingt es auch nur, wenn man die Preise mit anderen Ausgrabungsstätten auf der Peloponnes vergleicht. Im Vergleich mit Wien ist es schon wieder sehr günstig.

Die Öffnungszeiten sind ein bisschen schwierig, da (auch laut unserem damaligen Hotelier) aufgrund von Streiks und Sparmaßnahmen immer wieder geschlossen wird, da die Aufsichten und die Kassierer natürlich staatlich gezahlt werden. Am Besten fragt man einfach im Hotel nach. Bei uns wurde gleich angerufen und am 2. Tag (dem Nationalfeiertag) konnten wir dann hinauf.


Geschichte
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Die Akropolis gab es in zahlreichen antiken, griechischen Städten, die von Athen war allerdings damals schon die wichtigste und bekannteste. Die ersten Teile entstanden 400 v. Chr. unter Perikles, der unter anderem Phidias den Auftrag für den Festungsähnlichen Bau gab, der sich später zum Tempelbezirk entwickelte. Man baute Tempel, die der Stadtgöttin Athene und der Nike geweiht sind, sowie ein Parthenon für alle Götter.

Nach dem Untergang der Griechen wurden die Gebäude durch die Römer um einen Tempel der Roma und des Augustus erweitert.

Die Römer blieben, bis 1456 die Osmanen die Herrschaft in Griechenland übernahmen, die das Parthenon zu einer Moschee umfunktionierten. Die anderen Gebäude verfielen zunehmens.

Unter britischer Herrschaft wurden zahlreiche Figuren nach London gebracht und sind heute im British Museum ausgestellt.


Unser Besuch
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Unser Besuch war beeindruckend. Vor allem empfand ich schon die U-Bahn und den Pfad zum Eingang eher merkwürdig. Wenn man bedenkt, dass jetzt kein Geld mehr für Renten da ist, sind die niegelnagelneuen U-Bahnen und die breiten, neu gepflasterten Wege (alles 2004 im Rahmen von Olympia entstanden) in einem ganz merkwürdigem Licht. Offensichtlich hat man sich damals übernommen.

Der Betrieb war recht stark, wie gesagt, es war Nationalfeiertag. Man geht am Fuße des Berges auf das Gelände der Ausgrabungen, langsam geht es bergan zum großen Amphitheater, dessen Bühnengebäude noch beinahe vollständig erhalten ist.

 Dieses Dionysos Theater gilt als Wiege des antiken Theaters und war Teil des Heiligtums des Dionysos, das aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. stammt und damit älter ist als die meisten Teile der Akropolis. Mit Platz für 17000 Besucher größer als das von Epidaurus, das nur 14000 Besucher fasste. Die Akustik konnten wir nicht testen, da das Theater wegen Restaurierungsarbeiten gesperrt war (und noch heute ist).
 Über eine massive Marmortreppe kommt man nach oben und hat einen ersten Eindruck von den Ruinen und wie beeindruckend das Gelände war, als hier noch die Griechen ihre Weihgeschenke brachten.
 Dominiert wird die Anlage durch das bekannteste Gebäude, das man derzeit auch immer wieder in den Grexit-Berichten sieht - das Parthenon. Leider darf man nicht hinein, aber schon die Ausmaße der Säulenhalle sind absolut gigantisch.
Bestens erhalten und weithin sichtbar ist auch das Erechteion. Hier ist besonders die Halle der Karyatiden auffällig mit ihren bestens erhaltenen Säulen in Form von 6 Überlebensgroßen Mädchenfiguren.







Stolz weht die Griechische Fahne über der Akropolis...

Fazit
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Die Akropolis in Athen zu besuchen war für mich ein ähnliches Erlebnis wie der Besuch in Delphi, in Macchu Pichu oder im Kollosseum in Rom. Man kennt die Bilder von überall her und wenn man dann davor steht, kommt es einem noch beeindruckender vor wie erwartet.

Man spürt hier zwar recht deutlich, dass derzeit einfach das Geld fehlt. Das ganze wirkt etwa im Vergleich zu Olympia ein wenig chaotisch, weil man sich nur sehr wenige Ordner leistet. Trotzdem habe ich die 12€ gerne gezahlt, da die Erhaltung dieser beeindruckenden Gebäude Unsummen verschlingen muss - und in Schönbrunn etwa zahlt man das Doppelte.

Beeindruckend von hier oben ist schon alleine der Ausblick auf die antiken Stätten und auf die gesamte Griechische Hauptstadt. Ich habe mich fast nicht sattsehen können. Wir haben hier einen halben Tag verbracht - wenn der Flieger nicht gegangen wäre, wären wir vielleicht sogar noch länger geblieben.

Die Akropolis kann hoffentlich noch eine Weile besichtigt werden, denn es lohnt.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 29. Juni 2015

[Peru] Auch der Meerschweinchenjäger muss mal schlafen

Hallo Leute!

Unsere Suche nach dem richtigen Meerschweinchenbraten führte uns natürlich auch in die Hauptstadt Lima. Gleich zweimal verschlug es uns dabei in das Hotel Girasoles, in dem wir insgesamt 3 Nächte verbrachten...

Hotel Girasoles
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Lage
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Das Hotel liegt im Szenebezirk Miraflores, allerdings etwas abseits der belebten Kneipenstraße auf der anderen Seite der Stadtautobahn. Vom Flughafen kamen wir mit einem Transferdienst, sich einen Transfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erhoffen, halte ich für eine Illusion, einen vernünftigen öffentlichen Verkehr hat Lima nämlich nicht. Und selbst wenn sollte man sich nach 11 Stunden Flug vielleicht eher ein Taxi leisten, die sind in Peru nicht allzu teuer.

Die Adresse ist übrigens Av. Diez Canseco 696, Miraflores, 18 Lima, Peru.


Preise
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Das Doppelzimmer kostet für europäische Verhältnisse recht günstige 58€ inklusive Frühstück.


Zimmer
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Wir hatten insgesamt 2 verschiedene Zimmer. Das Zimmer im Erdgeschoss hatte eine kleine Terrasse, bei der uns gleich am ersten Abend die hohe Mauer mit dem Stacheldraht auffiel. Die erinnert zwar an eine Gefängnismauer, soll aber mehr Einbrecher abhalten als Ausbrecher. Die konnte man im gesamten relativ modernen Bezirk sehr häufig sehen.

Die Zimmer an sich sind eingerichtet wie in einem halbwegs modernen europäischen Kongresshotel. Die Zimmer sind nicht zu klein und nicht zu groß. Die Möbel sind zeitlos und modern und auch das Bad ist nix besonderes, sehr sauber, relativ neu, kaum abgewohnt.

Freies WLAN gibt es selbstverständlich - das gibt es in Peru beinahe in jedem Restaurant oder Hotel.
 

 Frühstück
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Frühstück gibt es im hoteleigenem Restaurant. Es ist landestypisch mit viel Obst und Kuchen, Brot und Wurst sucht man vergebens. Es war das zweitbeste auf unserer Reise, aber überzeugt hat mich das peruanische Frühstück leider keines. 

In der Bar kann man Abends auch noch Restauranttechnisch essen, das haben wir allerdings nicht gemacht - wir hatten nur einen Kakao in der Bar - das ist insgesamt ganz nett. Neben dem Restaurant gibt es auch noch einige Kongressräume, die man buchen kann.


Personal
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Das Personal ist wirklich nett. Wir bekamen gleich ausführliche Beschreibungen mit Tipps, was wir uns alles anschauen sollten. Auch meine Postkarten hat die Dame gleich an sich genommen und zur Post gebracht (ja, sie sind angekommen). Man spricht fließend Englisch (und natürlich Spanisch). Auch mit dem dem Gepäck wurde uns sofort geholfen - sogar ein Herr stand an der Tür, der den ganzen Tag den Gästen die Tür aufmacht.


Fazit
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Das Hotel Girasoles gehört schon zu den gehobeneren Hotels in Lima und ist perfekt ausgestattet. Die Zimmer sind recht modern ausgestattet und sind ein optimales Nachtlager nach dem Power-Sightseeing.

Das Frühstück ist für landestypisch durchaus gut, allerdings nicht ganz mein Fall - aber da konnte das Hotel nix für. Der Frühstücksraum ist nicht allzu groß, bei voller Belegung kann es schon sein, dass es ziemlich voll wird - allerdings relativ unproblematisch bei uns, allzu voll war es nicht.

Großes Problem ist allerdings die Lage. Ins Zentrum von Miraflores läuft man etwa 20 Minuten, in die Altstadt kommt man zwar mit einem Bus, aber auch der fährt eher unregelmäßig - bleibt nur das Taxi. Ich würde beim nächsten Besuch in Lima ein anderes Hotel wählen, eben genau wegen der Lage!

In diesem Sinne

Eure Anke


Donnerstag, 25. Juni 2015

[Deutschland] Zu Besuch in Nordhessen

Hallo Leute!

Zugegeben, ich bin zwar eine waschechte Hessin, nach Nordhessen hat es mich allerdings selten verschlagen, vermutlich weil unsere Anbindung eher ins Ruhrgebiet führte, nach Kassel wäre es doch ein ausgiebiger Umweg gewesen. Dieses Buch entführt einen in diese Region...

Kassel und Nordhessen
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Daten
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Autor: Rüdiger Erdmann
Verlag: Gmeiner
ISBN: 3839212820
Preis: 14,90€


Inhalt
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Mit diesem Buch entführt uns Rüdiger Erdmann in die Region von Dokumenta und Herkules und vor allem von Grimms Märchen.

Dieses Buch entführt einen in den Norden meines Heimatbundeslandes und beinhaltet die Landkreise:

-Kassel
-Kreis Kassel
-Kreis Waldeck-Frankenberg
-Schwalm-Eder-Kreis
-Kreis Hersfeld-Rotenburg
-Werra-Meissner-Kreis

Er stellt uns seine 66 Lieblingsplätze zwischen Kassel und Bad Hersfeld, zwischen Bad Sooden und Edersee, zwischen Eschwege und Witzenhausen vor.

Dazu kommen die 11 Schauplätze, die die Gebrüder Grimm auf ihrem Streifzug durch die Heimat inspirierten - so trifft man Rapunzel etwa auf der Trendelburg oder Dornröschen auf der Sababurg oder Schneewittchen in Bad Wildungen.

Das Buch beinhaltet nicht nur Sehenswürdigkeiten wie Burgen und Seen, Denkmäler und Museen, sondern auch Gastronomie oder Aussichtspunkte, Spezialitäten und Theater.

Und der Autor gibt mit seinen Vorstellungen auch einen sehr persönlichen Einblick in die Nordhessische Lebensart.


Fazit
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Ein Besuch in Nordhessen lohnt sich. Ein spannender Landstrich, der lange Zeit geprägt war von der Deutsch-Deutschen Teilung. So trifft man in diesem persönlich geschriebenen Guide auch auf Spuren des Todesstreifens - etwa den Point Alpha (einer der wenigen Punkte, die ich schon besucht habe).

Märchenhaft schön sind nicht nur die Orte, sondern auch dieses schöne Buch. Wie der Name "Lieblingsplätze" schon sagt, handelt es sich um eine sehr persönliche Reise. Es ist allerdings kein echter Reiseführer - detailierte Karten oder Öffnungszeiten etwa fehlen. Adressen und Links werden allerdings gezeigt. Zu jedem Punkt gehört ein großformatiges Bild - eine wahre Inspiration. Wenn es uns mal wieder zu den Schwiegereltern verschlägt (die wohnen in Osthessen) werden wir auf alle Fälle mal losfahren - ich habe jetzt richtig Lust dazu bekommen.

Von mir gibt es für dieses Buch gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 23. Juni 2015

[Slowenien] Wandern am schönsten Fluss Europas

Hallo Leute!

Unseren Urlaub in Slowenien habe ich ja noch in reger Erinnerung. Einen Tag lang besuchten wir das berühmte Soca-Tal mit dem klaren Wildbach. Und ein tolles Buch über diesen tollen Fluss möchte ich euch heute vorstellen...

Soca - Isonzo
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Daten
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Autor: Wolfram Guhl
Verlag: Styria regional
ISBN: 978-3-7012-0185-3
Preis: 22,99€


Inhalt
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Das Soca Tal liegt zwischen dem Vrsic-Pass am Südrand der slowenischen Alpen und reicht bis hinunter zur Mündung in die Adria. Große Schlachten wurden hier geschlagen - von den Römern, über Napoleon bis zum Ersten und Zweiten Weltkrieg - heute paddeln abenteuerlustige Wildwasserkanuten durch das klare und sprudelnde Bergwasser.

Dieses Buch erzählt alles über die Geschichte und die Geologie, die Ökologie und die Besiedelung der Soca-Gegend, ehe es in 34 Touren am Ober-, Mittel- und Unterlauf der Soca geht.

Die einzelnen Touren sind allerdings nicht ausschließlich Wanderungen. Es sind auch Touren, die für Mountainbikes und Räder (wird speziell vermerkt) ausgelegt. Sie sind ausführlich beschrieben und an unterschiedliche Anforderungen angepasst. Zu jeder Tour gibt es eine Höhenkarte.

Zu den meisten Touren gibt es zudem Varianten, die sie entweder entschärfen oder wenn man mehr machen möchte auch Sondertouren.


Fazit
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Das Buch weckt bei mir tolle Erinnerungen - leider habe ich das Buch erst nach dem Urlaub entdeckt. Es ist sehr informativ, vor allem bezüglich Geologie und Geschichte des Soca-Tales - auch gibt es zahlreiche Bilder vom klaren, blauen Bergfluss mit dem beeindruckendem Alpenpanorama.

Nun, der Wanderguide an sich gefällt mir auch ganz gut, er ist allerdings weniger übersichtlich als Konkurrenzprodukte - die Karte beispielsweise hat keine sonderlich hohe Auflösung, wenn man keine zusätzliche Wanderkarte hat, muss man sich eher an die Wortbeschreibung halten als an die Karte. Dafür ist es allerdings auch der einzige Guide, der sehr spezifisch für diese Region ist.

Auf unserem nächsten Ausflug nach Slowenien ist das Buch sicher wieder dabei und dann wird mehr erkundet.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Ungarn] Budapest für Anfänger und Fortgeschrittene

Hallo Leute!

Auf nach Budapest, das heißt es bei uns etwa 2x im Jahr, da die Hauptstadt Ungarns zu unseren absoluten Lieblingsstädten zählt. Ein ständiger Begleiter ist dabei dieses Buch...

Marco Polo Budapest
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Daten
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Autor: Matthias Eickhoff, Rita Stiens
Verlag: Mairdumont
ISBN: 978-3-8297-2424-1
Preis: 11,99€ [D] 12,40€ [A]


Inhalt
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Die grobe Einteilung ist ganz klassisch für einen Marco Polo. Im Umschlag findet man die absoluten Highlights in Budapest - von der Fischerbastei über das Parlament bis hin zum Stephansdom.

Nach dem Inhaltsverzeichnis werden "Insider Tipps" vorgestellt - vom Elisabethturm bis zum Hotelschiff, von der Ökogalerie bis zum Biobäcker.

Danach folgt eine Einführung zum Thema Budapest. Besonders schön finde ich in dem Zusammenhang eine Auflistung von Budapest-Gratis-Tipps. Unter "Best of" findet man die "auch schön, wenn es regnet" Tipps. Auch verschiedene Trends in Budapest werden hier vorgestellt (die Auflage stammt von Anfang 2015, ist also sehr aktuell).

Der bei weitem größte Teil widmet sich Sehenswürdigkeiten und den Themen Essen, Trinken und Schlafen. Hier werden einige auch günstige Restaurants in der Nähe der Innenstadt vorgestellt, aber auch außergewöhnliche Shops und Tipps für den Abend. Das Kapitel Hotels kann ich nicht weiter beurteilen, wir sind seit 3 Jahren immer wieder im gleichen Hotel.

Stadtspaziergänge gibt es in diesem Buch 2, die vorgestellt werden - einer über den Burgberg und einer durch das jüdische Viertel. Beides sind echte Klassiker und daher auch echt schön.

Schließlich gibt es noch einige wichtige Apps und Websites für Budapest, auch Tipps für Festivals und Blogs werden auch vorgestellt. Praktische Hinweise fehlen genauso wenig wie ein kleines Sprachlexikon (die meisten Ungarn sprechen aber Englisch oder Deutsch und aufgrund der Komplexität der Sprache ist die Anwendung eher schwierig).

Auch ganz praktisch und klassisch für die Marco Polos sind die "Bloß nichts", die letzte Seite, mit der man Fettnäpfchen verhindern kann.

Schließlich gibt es noch einen Faltplan, auf den auch die Kartenkoordinaten im Buch verweisen.


Fazit
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Der Marco Polo gehört nun schon seit Jahrzehnten zu den absoluten Klassikern der Stadtführer - und gerade wenn es in Großstädte geht, gehört er zu meiner Standardausrüstung.

Das Buch macht besonders Lust aufs Reisen, eben weil es viele Tipps liefert, die wir auch nach unserem 5. Besuch nicht alle gesehen haben. Mir gefallen die Zusammenfassungen verschiedener Tipps - etwa "Budapest gratis" oder "auch schön, wenn es regnet", Dinge, die manchem großem Reiseführer ein bisschen fehlen.

Auch die Restauranttipps gefallen mir wirklich gut, zumal sie diesmal ausnahmsweise nicht nur richtig teure Restaurants enthalten - auf die Idee, in der Markthalle schlemmen zu gehen wären wir beispielsweise so gar nicht gekommen.

Den Faltplan empfinde ich persönlich eher als überflüssig, zumal das Buch einen Cityatlas enthält. Wenn man unterwegs ist in der Stadt, ist der wesentlich einfacher als jedesmal die Karte aus der vorgesehenen Tasche zu friemeln und dabei geht sie auch noch schnell kaputt. Ich habe bisher jedenfalls ausschließlich den Atlas genutzt...

Insgesamt gibt es von mir gute 4 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Montag, 22. Juni 2015

[Österreich] Naturstrom

Hallo Leute!

Österreich hat eins Deutschland schon vorraus - auf Atomstrom verzichtet man vollständig. Super Sache wie ich finde. Besonders viel Strom gewinnt man heutzutage aus Wasserkraft - und von meinem Besuch im ältesten der 11 Österreichischen Donaukraftwerke möchte ich euch heute berichten.

Ybbs Persenbeug
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Lage
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Ybbs Persenbeug liegt natürlich direkt am Hauptarm der niederösterreichischen Donau etwa 25 km stromabwärts von Melk.


Geschichte
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Schon die Nazis begannen mit dem Bau eines Donaukraftwerkes in Persenbeug an der Donau. Die Bauarbeiten begannen 1936, sie mussten allerdings 1939 (aus bekannten Gründen) zunächst aufgegeben werden. Erst nach dem Krieg wurden sie fortgesetzt und das Kraftwerk konnte 1959 als erstes der 11 Kraftwerke in Betrieb genommen werden.

Dazu wurde die Donau 10 m gestaut, zahlreiche Bewohner Persenbeugs mussten ihre Häuser verlassen. Zusätzlich wurde aber durch Sprengungen der Fluss an dieser Stelle entschärft und der Schiffverkehr einfacher.


Das Kraftwerk
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In den beiden Maschinenhäusern gibt es heute 7 Maschinensätze - alles sogenannte Kaplanturbinen, 6 davon sind konventionell senkrecht eingebaut, eine weitere waagerecht. Sie sind in zwei Maschinenhäuser aufgeteilt - eines an jedem Ufer. Der Eigenbedarf des Kraftwerks wird durch eine weitere Maschine gedeckt.

Zusätzlich gibt es eine Schleuße für den Schiffsverkehr.

Das Kraftwerk hat einen Durchfluss von maximal 2.650 m³/s und eine Nennleistung von 1.336 Millionen kWh pro Jahr.

Die Maschinen werden derzeit in einem aufwändigen Projekt ausgetauscht. Dazu gibt es 2 Schwerlastkräne, die fest montiert an einer Schiene über der Straße bewegt werden.


Führungen
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Im Besucherzentrum kann man das Kraftwerk mit einer Führung besichtigen:

Öffnungszeiten (April-Oktober)
Montag, Dienstag, Freitag, Samstag und Sonntag
Führung jeweils um 13.00, 14.00 und 15.00 Uhr
Kraftwerksbesichtigung nur mit Führung!
Führung mit Schleusenanlage um 14 Uhr


Preise
• Freier Eintritt mit der Niederösterreich-CARD
• Kinder bis zu 6 Jahren gratis
• Normal:     Euro 5,-
• Ermäßigter:     Euro 4,-
(Senioren, SchülerInnen, Studenten, Präsenzdiener, Kinder bis 15 Jahre, Gruppen)
• Aufpreis Schleuse, 2 Stunden:  Euro 2,-







Fazit
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Nun, eigentlich klingt das ja  alles ganz gut. Und nachdem ich "Blackout" von Marc Elsberg gelesen hatte - da war das Kraftwerk einer der Schauplätze - war ich ganz besonders gespannt als wir uns mal wieder Richtung Wachau aufmachten. Wir kamen Sonntags gegen 14 Uhr an und sahen gleich ca. 80 Leute dort stehen. Nun glücklicherweise wurde die Gruppe in 2 Teile geteilt. Wir hatten noch ein wenig Zeit, deshalb lasen wir die Schilder, die man im Eingangsbereich aufgestellt hatte.

Nun kam die Dame, die einen recht freundlichen Eindruck machte, rief uns zusammen und ging mit uns zu den "gerade gelesenen" Schildern. Die ersten 20 Minuten der Führung drehten sich dann darum, die Schilder quasi vorzulesen.

Im nächsten Schritt konnten wir dann einen kurzen Blick in den verwaisten Kontrollraum werfen - seit Jahren schon wird das Kraftwerk von der Wiener Freudenau aus gesteuert.

Weiter gehts. Wir wurden in einen kleinen Kinosaal gesteckt und bekamen Bilder aus der Geschichte des Kraftwerks gezeigt - leider völlig unkommentiert bekamen wir das 10 Minuten zu sehen.

Eine Etage tiefer ein Blick aus dem Fenster zum Rechen, der den Unrat aus der Donau von den Maschinen fernhält - und dann der nächste Film eben über diesen Rechen.

Zwischendurch noch ein wenig Werbung für eine Ausbildung beim Verbund (der Betreiber) und dann steht man schließlich vor 3 großen runden Kästen, in denen sich irgendwo die Turbine dreht - das Geräusch bekommt man vom Band zu hören - sehen kann man nur oben einen kleinen Punkt, der sich dreht.

Ich hatte mich gefreut, Ybbs Persenbeug ist neben der Freudenau sicher das bekannteste Donaukraftwerk und dann wird auch noch für die Besichtigung mit einem Besucherzentrum geworben. Da habe ich mir schon ein bisschen mehr erwartet als 2 Filme, 5 Plakatwände und einen Blick aus dem Fenster. Ich war bitter enttäuscht. Und diesmal lag es nichtmal daran, dass ich zu alt dafür war, diese Führung hätte ich auch als kleines Kind voll doof gefunden, weil sie langweilig war. Der Rechen läuft nur einmal am Tag und von den Turbinen sieht man eben gar nix, was allerdings auch in seiner Funktionsweise leider nicht weiter erläutert wurde.

Es ist schön, dass es das Kraftwerk gibt, aber für einen Sonntagsausflug gibt es in dieser Gegend unzählige spannendere Ziele, die Führung im Kraftwerk hat mich jedenfalls total enttäuscht.

In diesem Sinne

Eure Anke

Samstag, 20. Juni 2015

[Ungarn] Prachtboulevard

Hallo Leute!

Eine der bekanntesten Straßen Ungarns verbindet die Altstadt mit dem Heldenplatz in der Hauptstadt - der Prachtboulevard trägt den Namen Andrássy ut. Benannt ist sie nach Gyula Graf Andrássy, der zunächst den Aufstand gegen die Habsburger geleitet hat, später wurde er einer der führenden Politiker in der Doppelmonarchie, auch eine Affäre mit der berühmten Kaiserin Sisi wurde ihm nachgesagt.

Andrássy út
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Lage
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Die Straße beginnt beim Elisabeth-Platz (Erszebet-ter) nahe der Stephansbasilika und endet vorm Heldenplatz. Damit ist der Boulevard 2,5 km lang. Unter ihm verläuft die älteste U-Bahnstrecke des europäischen Kontinents mit insgesamt 7 Haltestellen.




Geschichte
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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wollte Budapest zu den modernen Städten Europas gehören. Und dazu gehörte eben ein Prachtboulevard, der den modernen Verkehrsanforderungen gerecht werden könnte. Nach langem hin und her gelang des Ministerpräsident Andrássy Ende 1870 die Genehmigung des Parlaments zu erzielen und so begann man 1871 mit den Arbeiten, wobei zahlreiche Häuser in der Gegend abgerissen wurden und 10000 Bewohner der Hauptstadt dadurch vorübergehend obdachlos waren.

Die Straße wurde 1875 fertiggestellt, die U-Bahn nahm 1896 ihren Betrieb auf. Ursprünglich war die Straße mit einem Holzbelag versehen, hufschonend für die Pferde.


Ein Spaziergang
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Die Straße ist witzigerweise ganz klar in 3 Regionen gegliedert, die noch bis heute erhalten sind.

Der erste Teil ist noch ohne Nebenfahrbahnen, dennoch aber gesäumt von Bäumen und relativ hohen Mietshäusern. Unten sind einige Cafés untergebracht. In diesem ersten Teil befindet sich auch unter anderem das Opernhaus.

Ab dem Octogon Platz wird die Straße plötzlich weiter, man hat rechts und Links der Hauptfahrbahn baumgesäumte Fuss- bzw. Fahrradwege und weiterhin Mietshäuser, die sind aber heller und freundlicher.

Im letzten Teil bis zum Heldenplatz sind dann zahlreiche Botschaften untergebracht. Hier lebte die Reiche Bevölkerung in Villen mit Blick auf den Heldenplatz.



Fazit
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Ich mag ja solche Prachtboulevards. In Wien hat man die Ringstraße, in Berlin "Unter den Linden", in Paris den "Champs Elysee" und in Budapest eben die Andrássy-Straße. Und hier scheint man gerade im letzten Drittel nur noch darauf zu warten, dass Franz Joseph in der Pferdekutsche vorbeikommt. Es öffnet sich der Blick auf den Heldenplatz, viele der Villen sind zwar etwas verfallen, aber sie strahlen immernoch eine gewisse Exklusivität aus. Extrem viel Verkehr ist vor allem im letzten Drittel bei meinen drei Besuchen übrigens nicht gewesen, was eigentlich überrascht bei einer 4 Spurigen Straße mitten in einer Hauptstadt.

Besonders gefallen mir im Mittelteil die Nebengassen und Plätze, in denen Cafés zum draußen sitzen einladen, um gemütlich die Sonne zu genießen.

Eindrucksvoll ist übrigens auch die U-Bahnfahrt. Die besonders kleinen Züge halten tatsächlich 7x auf 2,5 km, so dass die Fahrt fast genauso lange dauert wie der Fussmarsch. Aber was solls, man muss ja alles mal mitgemacht haben.

Von mir gibt es ein klares Sehenswert!

In diesem Sinne

Eure Anke

Freitag, 19. Juni 2015

[Rezension] Wiener Kulinarik

Hallo Leute!

Seit ich in Wien lebe, bin ich immer wieder beeindruckt von der absoluten Vielfalt der Stadt - vor allem die Wiener Küche hat wirklich viel zu bieten. Und das zu absolut jeder Jahreszeit.

111 Orte der Wiener Küche, die man gesehen haben muss
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Daten
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Autor: Gerd Wolfgang Sievers
Verlag: emons
ISBN: 978-3-95451-337-6
Preis: 14,99€ [D] 15,40€ [A]


Inhalt
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111 Orte, das ist eine ganze Buchreihe, die einem neben Städten und Ländern inzwischen auch die Küche und die Shoppingkultur in bestimmten Regionen näherbringt.

In 111 Orte der Wiener Küche stellt der Autor Gerd Wolfgang Sievers bekannte und weniger bekannte Orte der Wiener Küche vor. Das sind nicht nur bekannte Restaurants wie das Café Sacher (wohl DAS bekannteste Restaurant in Wien und ich war noch nie da) oder das Griechenbeisl, in dem sich die Prominenz an der Wand verewigt hat. Auch weniger bekannte Wiener Orte werden vorgestellt, etwa die letzten Überbleibsel der Salamiverkäufer im Prater oder auch ein Biobauernhof in Stammersdorf, der Gänse für die Martini-Gans züchtet.

Auch Dinge, von denen ich absolut noch nie etwas gehört habe, wie die Sauerkrautmanufaktur oder auch bekannte Restaurants wie das Ludl, das außerhalb Wiens in Groß-Enzersdorf liegt.

Vorgestellt wird jeder kulinarische Ort auf einer Doppelseite - ein großformatiges Bild (meist von Speisen aus dem Restaurants) und einer ausführlichen Beschreibung, was diesen Ort so besonders macht und was man vielleicht dringend probieren sollte. Dazu kommen Adresse, Erreichbarkeit mit den Öffentlichen und besondere Tipps.


Fazit
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Falls man das erwartet haben sollte: Dieses Buch ist definitiv kein Restaurantführer. Klar, es werden auch einige mehr oder weniger bekannte Restaurants vorgestellt, aber mit den Orten werden viel mehr Spezialitäten vorgestellt oder Denkmäler von Menschen, die die Wiener Küche geprägt haben.

Es wird einiges berichtet über die Wiener Buschenschank, Beisl oder Heurigenkultur berichtet. Man erfährt Dinge wie: Was ist eine Kellergasse und wo findet man sie? Und was hat es mit den nicht ganz so wilden Wildschweinen im Lainzer Tiergarten auf sich?

Man lernt Traditionen kennen, die man als Reingeschneiter nicht kennt oder nur am Rande kennengelernt hat - etwa das Martiniganserl oder das "Wiener Frühstück"

Und dabei ist es schon wirklich überraschend, was in Wien alles in Verbindung steht mit der Wiener Küche. Absolut lecker, ich werde das eine oder andere sicher noch ausprobieren müssen, bis ich die Wiener Küche und deren Hintergründe wirklich kenne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Donnerstag, 18. Juni 2015

[Slowenien] Welterbe des Quecksilbers

Hallo Leute!

Unterwegs in Slowenien trifft man auf vieles - auch überraschendes. Im kleinen Bergbaustädtchen Idrija im Karstgebiet etwa trifft man auf das ehemals zweitgrößte Quecksilbervorkommen Europas - immerhin UNESCO Welterbe.

Antoni-Stollen
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Lage
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Der Stollen liegt mitten im kleinen Ort Idrija. Quecksilber wird hier allerdings schon lange nicht mehr abgebaut - es ist ein reines Besucherbergwerk.


Öffnungszeiten und Eintrittspreise
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Die Führung dauert etwa 1,5 Stunden und kostet für Erwachsene 9€. 

Für Einzelpersonen gibt es Wochentags um 10 Uhr und um 15 Uhr eine Führung, am Wochenende zusätzlich um 16 Uhr. Gruppen können nach Anmeldung auch außerhalb dieser Zeiten geführt werden.

Weitere Infos gibt es unter:

T: +386 5 377 11 42
M: +386 31 810 194
E: antonijev.rov@siol.net
E: antonijev.rov@cudhg-idrija.si


Unser Besuch
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Wir kamen montags zur 15 Uhr Führung und waren ganz alleine. Auch mal ganz spannend. Die Dame sprach fließend Deutsch - allerdings legte sie ein ordentliches Tempo vor. Beim Eingang handelt es sich immerhin um den ältesten erhaltenen Bergwerkseingang in Europa.

Wir wurden direkt mit Jacke und Helm ausgestattet und gingen in den alten Stollen hinein. Der Eingang liegt direkt im heutigen Museumsgebäude. Ich konnte mich dabei gleich mehrfach von der Nützlichkeit eines Helms überzeugen, die Decke ist selbst für mich mit knapp über 1,70m relativ niedrig.

Spannende Dinge wurden erzählt aus der Mine, die einst den Habsburgern gehörte. Quecksilber förderte man hauptsächlich zu Kriegszwecken - der Preis stieg dann um das 400 fache. Heute macht der Stollen allerdings nur Probleme. Nicht aufgefüllte Schächte sacken ab und damit sinkt Idrija um 10 cm pro Jahr nach unten.

In zahlreichen Schaustücken wird gezeigt, wie sich die Arbeit über die Jahrhunderte veränderte und wie gesundheitsschädlich der Abbau des Quecksilbers war. Die Leute wurden nicht nach Zeit sondern nach Menge gefördertem Quecksilbers bezahlt. Dabei entstand über die Jahrhunderte ein komplexes Geflecht aus Schächten, das man heute gut 1,5 km entlangläuft.

Am Ende geht es dann eine steile, feuchte Treppe nach oben, die die Knappen früher als Abstieg (mit sämtlichem Gerät) nutzten. Und auf dem Weg hinaus sieht man noch die Kapelle, in der die Knappen für eine sichere Wiederkehr beteten.

Zu guter Letzt kommt man noch in den Aufruf-Raum. Hier nehmen die Knappen am Beginn  des Tages eine Plakette mit und hängen sie am Ende wieder hin, so dass man einen Überblick behielt, wer etwaig unten einen Unfall hatte.

Hier folgt auch noch eine Filmvorführung über die Geschichte der Knappen und des Quecksilberabbaus in Idrija. Spannend fand ich dabei, dass man hier eigentlich von den Handarbeiten der Frauen lebte, die damit weit mehr verdienten als die Knappen, die ihr Leben aufs Spiel setzten.




Fazit
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Ich kannte Quecksilber bisher nur aus alten Energiesparlampen und Thermometern. Die Tour durch den Stollen hat mir jetzt nicht viel Neues gegeben, da man bei uns in der Region zu Hause zwar kein Quecksilber, sondern Eisenerz abbaute - im Prinzip verlief das recht ähnlich.

Super fand ich persönlich, dass man an manchen Stellen das Quecksilber zum Teil schon in kleinen Tröpfchen an der Gesteinsoberfläche sieht und welch ein Aufwand in früheren Zeiten hier betrieben wurde, um Quecksilber für die Rüstung abzubauen und wie schlecht die Knappen gelebt haben (wie gesagt, den Reichtum erreichte Idrija eigentlich mit den Klöppelarbeiten der Frauen).

Für mich war der Antoni Stollen in Idrija sehr sehenswert, wenn man aber Bergwerke schon kennt, bekommt man nur wenig Neues mit auf den Weg. Mein Fazit: egal ob Eisen- oder Zinobererz, im Prinzip funktioniert das ähnlich - Zinober ist nur ein bisschen giftiger...

In diesem Sinne

Eure Anke

Mittwoch, 17. Juni 2015

[Ungarn] Grüne Oase

Hallo Leute!

Budapest lohnt immer für einen Ausflug. Von Wien aus ist es ja nicht allzu weit. Und bei unseren mittlerweile 4 Besuchen sind wir schon zu echten Experten geworden.

Eine grüne Oase zum Beispiel liegt nicht weit der Innenstadt...

Stadtwäldchen
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Lage
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Das Stadtwäldchen liegt hinter dem Budapester Heldenplatz am Ende der Andrassy ut.


Geschichte
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Der Park wurde von Christian Heinrich Nebbien bereits Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt - damit wurde die als Baugelände zunächst kaum benutzbare Sumpflandschaft schnell zu einem beliebten Naherholungsgebiet.


Sehenswertes
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Gerade im Sommer ist der Park unter den Budapestern sehr beliebt. Gleich beim Eingang findet man eine kleine (künstliche) Seenlandschaft, wo man Ruder- und Tretboote leihen kann, wo aber auch ein Wakeboard-Lift zu finden sind, in einer etwas ruhigeren Ecke wird auch fleißig geangelt.

 Die Burg Vajahunyad wurde Ende des 19. Jahrhunderts anlässlich der Milleniumsausstellung. So baute man hier Elemente der Burg Hunyad einfach nach, genauso wie den Stundturm in Schäßburg. In der Burg ist heute ein (wie mir schien kaum besuchtes) Landwirtschaftsmuseum untergebracht - im Hof bieten sich aber viele schöne und schattige Plätze. Im Winter ist auf dem See die wohl schönste Eislaufbahn Ungarns.

 Noch davor liegt ein schöner Pavillon, in dem einige nette (aber auch teure) Cafés untergebracht sind - von hier aus kann man dem bunten Treiben auf dem See zusehen. Der Pavillon wurde ursprünglich vom Pester Eislaufverein betrieben.
Das Denkmal des Anonymus lädt immer wieder zu tollen Fotos ein. Häufig stehen hier auch Straßenmusiker. Bei Anonymus handelt es sich übrigens um einen Geschichtsschreiber aus dem 13./14. Jahrhunderts








Im Stadtwäldchen gibt es immer etwas zu entdecken. Unter anderem findet man hier auch das Széchenyi-Bad aus dem 19. Jahrhundert, in das wir es bisher nie geschafft haben.

Dazwischen sind aber auch schöne, schattige Spazierwege und gepflegte Wiesen mit Blumenbeeten oder Stellen, wo viel Trubel herrscht, etwa in der Nähe des Zoos, der am Rande des Stadtwäldchen liegt.


Fazit
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Ich mag ja solche großen Grünoasen. Und Budapest hat mit der Margareteninsel und dem Stadtwäldchen gleich zwei, die gut zu erreichen sind und quasi mitten in der Stadt zur Erholung einladen. Sonnige Liegeflächen findet man in beiden Parks, ruhige Ecken auch.

Ich finde aber das Stadtwäldchen wesentlich quirliger mit den Möglichkeiten, mit dem Boot zu fahren (oder wenn man mutig ist auch mit dem Wakeboard). Und man findet die Sehenswürdigkeiten weit kondensierter wie auf der Insel - und ehrlicherweise staunte ich nicht schlecht, als ich auf einmal vor einem Turm stand, den ich doch eigentlich aus Rumänien kannte.

Man findet hier nicht nur Touristen, sondern auch Budapester, die Erholung im Angeln oder Radfahren suchen oder einfach ein sonntägliches Picknick mit der Familie machen.

Ich finde den Park absolut schön und er gehört schon zu unserem Standardprogramm, wenn wir Ungarns Hauptstadt mal wieder einen Besuch abstatten.

In diesem Sinne

Eure Anke

Dienstag, 16. Juni 2015

[Slowenien] Homebase Bled




Hallo Leute!

Die kleine Slowenien-Entdeckungstour führte uns nicht nur nach Portoroz im Süden, sondern auch nach Bled, mitten im Triglav Nationalpark. Und die Pension, in der wir geschlafen haben, stelle ich euch heute vor.

Pension Lukanc
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Lage
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Die Pension liegt am Anfang des kleinen Örtchens Selo, das etwa 4 km außerhalb von Bled liegt. Mit dem Auto ist die Pension gut zu erreichen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es allerdings eher schwierig.

Die Adresse: Selo pri Bledu 8, 4260 Bled, Slowenien


Buchung
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Wir haben - wie eigentlich fast immer - bei booking.com gebucht. Und bei einer Wertung von 9,0 und einem Preis von 162€ für ein Doppelzimmer mit Frühstück für 3 Nächte konnte man da nicht viel falsch machen.

Das Hotel hat zudem einen 24 Stunden Check-in. Und da wir recht spät kommen wollten, war es daher optimal für uns. Wir kamen um 23 Uhr und mussten den netten Herren rausklingeln.


Zimmer
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Unser Zimmer lag im zweiten Stock und war sehr geräumig und sauber. Es hatte einen großen, mit Geranien bepflanzten Balkon.

Auch das Bad machte einen echt schönen Eindruck, sehr sauber und nicht mal im Ansatz abgenutzt.

WLAN ist übrigens gratis im ganzen Haus verfügbar.

































Frühstück
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Das Frühstück war für Osteuropäische Verhältnisse normal. Es gab Weißbrot, Käse und vor allem verschiedene Sorten Salami. Dazu gab es eine große Auswahl an Obstsorten (von Apfel bis Pfirsich, von Banane bis Kiwi) und verschiedene Müslis. Auf Wunsch bekam man auch ein frisch zubereitetes Omlette, Rührei, Spiegelei oder Pfannkuchen. Dazu gibt es verschiedene Plätzchen.

Man konnte sich gut sattessen. Nur den Saft könnte man austauschen, der schmeckte nämlich wie abgestandene Fanta, aber das hat man leider häufiger in Hotels.

Der Frühstücksraum versprühte ein bisschen 90er Jahre Charme inklusive Holzbar, wirkte aber genau wie das ganze Hotel sehr gepflegt - nach jedem Gast wird zum Beispiel die Tischdecke gewechselt.






Personal
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Wir hatten hauptsächlich Kontakt mit (wie wir vermuten) dem Chef, der fließend Deutsch spricht und einfach überall auftauchte, um 23 Uhr an der Rezeption genauso wie morgens beim Frühstück. Der ist sehr freundlich und fragte uns jeden Morgen nach unseren Plänen für den Tag, gab uns Tipps und beriet uns, was man noch so alles in Bled und Umgebung machen muss.


Fazit
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Das Hotel ist ein richtig schönes, gemütliches Alpenhotel, wie ich es bisher nur aus Tirol kannte. Schon äußerlich, mit seinen massiven Holzbalkonen und dem gepflegten Garten rundherum - da weiß man, wo man ist - auch wenn im Dunkeln die Berge verschwinden.

Kleiner Nachteil ist natürlich die Lage, weil im Dorf Selo natürlich nicht allzu viel los ist - auch zu den meisten Wanderwegen muss man ein Stückchen fahren - und in Bled wird man beim Parken mit 10€ am Tag ordentlich abgezogen. Dafür zahlt man für ähnliche Zimmer in Bled auch beinahe das Doppelte. Gleichzeitig ist die abgelegene Lage auch vielleicht die große Stärke des Hotels - Ruhesuchende kommen hier voll auf ihre Kosten - nichtmal ein Pool oder ein Spielplatz könnten die Entspannung trügen.

Das Frühstück ist (bis auf den O-Saft) super. Wenn man Lust hat, kann man sich sogar raus auf die Terrasse setzen und vor dem riesigen Bergen und von der beeindruckenden Natur der Greiner Alpen. Hier kann man schon seinen Urlaub verbringen.

Montag, 15. Juni 2015

[Slowenien] Traumhafte Aussichten


Hallo Leute!

Traumhafte Aussichten gibt es im Triglav Gebiet zu genüge. Und am Einfachsten findet man sie am Vrsic Pass.


Vrsic Pass
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Lage
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Der Vrsic Pass verbindet Kranjska Gora mit dem Soca-Tal. Die Straße führt in 50 Kurven über den 1611 m hohen Pass. Die Überquerung ist kostenlos.


Der Pass
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Die Passstraße wurde 1914-16 als Militärstraße gebaut, da das Gebiet des Soca (Isonzo) taktisch sehr wichtig für die Kriegsführung der Habsburger war. Der Bau wurde hauptsächlich von russischen Kriegsgefangenen gebaut - ein Lawinenabgang kostete 400 Russen das Leben - an sie erinnert die Russenkapelle, eine orthodoxe Kapelle bei Kurve 8 (die Kurven sind von Kranjska Gora bis Trento numeriert. Bei der Kapelle befindet sich auch ein Parkplatz. Die Kapelle ist etwas verdeckt im Wald.

Die Kurven sind übrigens auf der Nordseite immernoch mit Kopfsteinpflaster belegt.

Kurz vor dem Pass gibt es eine Kurve, in der man Steine aufeinanderstapelt. Bleibt der Turm stehen, geht ein Wunsch in Erfüllung. Beeindruckende Skulpturen stehen hier.

Oben am Pass ist ein großer Parkplatz und eine Gaststätte und zwei Kioske verkaufen Kaffee und Souvenirs. Von hier gehen auch einige tolle Bergwanderungen aus.

An Kurve 48 steht ein Denkmal für den bekannten slowenischen Bergsteiger Julius Kugy.

Kurve 49 hat dann eine kleine Stichstraße. Von dort fährt man 1 oder 2 km zu einem Gasthaus. Von dort kann man 20 Minuten zur Quelle der Isonzo/Soca wandern. Die Wanderung ist allerdings nichts für schwache Nerven. Sie steigt zunächst langsam an um dann an einem mit einem Stahlseil gesicherten, steilen Felswand zu enden. Trittsicher sollte man da auf alle Fälle sein - und mit Höhenangst sollte man auch eher auf den Aufstieg verzichten. Ich hab mich getraut - und die Belohnung ist ein wilder Wasserfall, etwa 20 m hoch stürzt die Soca nämlich aus einer Felsspalte in das enge Tal.


Grab des unbekannten Soldaten
Russische Kapelle









Wünsche?


Fazit
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Nun, der Vrsic Pass gehört schon zu den malerischsten Straßen, die ich kenne. Allerdings, wir hatten echt tolles Wetter und wollten mit unserem Corsa hinauffahren und wir fühlten uns schon fast schon fast bedroht von hunderten Motorrädern, die den Pass passieren wollen - in einem irre waghalsigen Tempo wird man auf der engen Passstraße überholt. Und das ist dann als Autofahrer wahnsinnig anstrengend.

Aber man wird schon in Kurve 8 belohnt mit der schönen, sehr gepflegten russischen Kapelle.

Ganz oben ist die Aussicht atemberaubend - hinunter ins Soca Tal - traumhaft schön.

Und ein echtes Abenteuer kann man auch erleben, indem man zur Quelle hinaufzusteigen. Großartig.

Der Pass ist wirklich schön, wäre er nicht so voll mit waghalsigen und beinahe unberechenbaren Motorradfahrern... Ich weiß, das mag Spaß machen, aber a bisserl Rücksicht wäre echt nicht so schlecht, damit auch Autofahrer das ganze besser genießen können.

In diesem Sinne

Eure Anke

[Slowenien] Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges

Hallo Leute!

Slowenien hat gerade Landschaftlich seine Vorzüge - entlegene Täler, die aber heute gut mit dem Auto zu erreichen sind. Todende Flüsse - leider nicht nur ein optimales Terrain für Wanderer und Funsportler, sondern auch ein optimales Gebiet für Kriege. Und so war einer der Hauptorte beider Weltkriege das Triglav Gebiet in den slowenischen Alpen.

Spuren des Zweiten Weltkrieges habe ich euch mit dem Partisanenlazarett Franja schon gezeigt - die Flitscher Klause bei Bovec stammt aus dem Ersten...

Flitscher Klause
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Lage
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Die Flitscher Klause bei Bovec liegt unweit des Soca-Tales mitten im Hinterland der slowenischen Alpen. Die Straße führt weiter bis zum Predil Pass. Von Bovec aus ist sie als Trdnjava Kluže oder nur Kluze ausgeschildert. Parkplätze sind ausreichend vorhanden.


Geschichte
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Die Flitscher Klause wurde 1881 bis 1882 von der Habsburger Monarchie errichtet, um neuralgische Punkte für einen etwaigen Krieg bereits im Voraus zu sichern. Sie ist die letzte der Habsburgischen Alpinfestungen, auch Kärntner Festung genannt.

Später, im Jahr 1906 wurde die Stelle durch das Fort Herrmann verstärkt, die weit oberhalb der Straße liegt und heute nur noch als Ruine erhalten ist. Sie ist von unten nicht einsehbar und kann vom Parkplatz in einer Stunde erwandert werden.

So spielte die Klause vor allem in den Isonzo (das italienische Wort für Soca) Schlachten eine große Rolle, als die Italiener über Jahre vergeblich versuchten, weiter Richtung Österreich vorzudringen.

Die Festung hat allerdings eine weit längere Geschichte. Schon die Venezianer bauten hier erste Festungsbauten aus Holz, um sich vor einfallenden Türken zu schützen. Später übernahmen sie die Österreicher und die mittelalterliche Festung wurde schließlich von Napoleon niedergebrannt. Es wird vermutet, dass auch die Venezianerfestung einen Vorgängerbau hatte. Das allerdings ist nicht ganz klar.


Unser Besuch
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Schon beeindruckend, wenn man diese Festung an der engen Straße mitten in einem engen Tal sieht, dicke Mauern, kleine Fenster, beeindruckende Berge rundherum.

Die Ausstellung (3€ Eintritt) erläutert auf Slowenisch, Englisch und Deutsch die Geschichte der Festung, das Leben der Soldaten. So sieht man zum Beispiel ein Stück Erde gespickt mit Monitionsresten und Mienen, so wie es nach dem Weltkrieg vielerorts aussah.

Es zeigt auch ein Modell der Kriegsbefestigung des Predilpasses, inklusive Materialseilbahn.

Mich hat die Ausstellung weniger beeindruckt als die Lage mit dem Predilpass im Hintergrund, die hohen Berge rund herum - idyllisch gelegen und doch so viel Blut...

Die Flitscherklause ist sicherlich keine Pflicht und auch kein absolutes Highlight - vor allem die Ausstellung ist kein Muss, aber ich denke immer, wenn man halt mal da ist, lohnt sich auch ein gucken.

In diesem Sinne

Eure Anke

Sonntag, 14. Juni 2015

[Österreich] Auf den Spuren von Franz Ferdinand

Hallo Leute!

Ich muss ja zugeben, seit ich in Österreich lebe, bin ich zu einem echten Habsburger-Fan geworden... Die ganzen Schlösser und die ganzen Geschichte drum herum, Das hat schon was.

Neben Sissi, Franzl und Maria Theresia ist sicherlich einer der bekanntesten Vertreter Erzherzog Franz Ferdinand, schließlich hat seine Ermordung und die seiner Frau Sophie Gräfin von Hohenberg den Ersten Weltkrieg mehr oder weniger ausgelöst.

Und auf Schloss Artstetten hatte die Thronfolgerfamilie ihren Landsitz...


Erzherzog Franz Ferdinand Museum und Schloss Artstetten
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Lage
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Das Schloss liegt malerisch gelegen am Rande des Ortes Artstetten im Niederösterreichischem Weinviertel - mit dem Auto etwa 20 min vom Donauufer entfernt bei Melk.


Eintrittspreis und Öffnungszeiten
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Wir hatten mal wieder unsere Niederösterreich Card dabei und damit einen freien Eintritt pro Jahr.

Ansonsten zahlt man 8€ als Erwachsener. Ein zusätzlicher Audioguide kostet 2,50€. Führungen gibt es nur für Gruppen ab 15 Personen (80 Minuten) und kosten zusätzlich zum Eintritt pauschal 30€.


Das Schloss und das Museum hat in den Sommermonaten täglich von 9 bis 17:30 geöffnet (Kassaschluss um 17 Uhr). Im Winter ist eine Besichtigung nur auf Anfrage möglich. Wir kamen zum Beispiel schon etwas spät, weshalb wir die Besichtigung des Schlossparks leider nicht mehr geschafft haben.




 Ausstellung
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Wie nicht anders zu erwarten, beschäftigt sich die Ausstellung mit dem Leben der Familie Habsburg/von Hohenberg auf dem Schloss Artstetten. So findet man etwa die Jagdausrüstung genauso wie Kinderbetten und Spielzeug der Kinder des Erzherzogenpaares (die übrigens wegen der nicht standesgemäßen Hochzeit bereits von der Thronfolge ausgeschlossen waren).

Schon im Hof steht der berühmte Gräf & Stift, in dem das Paar 1914 in Sarajewo ermordet wurde - allerdings natürlich nur als Replique, das Original steht ja bekanntlich im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien.

Die meisten Zimmer der Ausstellung stehen unter einem Motto. So beschäftigt sich etwa das Marinezimmer mit der Ausbildung Franz Ferdinands bei der Marine. Unter anderem findet man hier beispielsweise in Schiffsmodell.

Im Jagdzimmer findet man allerlei Jagdtrophäen, im Familienzimmer viele Erinnerungsstücke an die Kinder.

In der Krypta schließlich (außerhalb der Ausstellung zugänglich) erfährt man dann auch, dass Franz Ferdinand nicht - wie traditionell alle Habsburger - in der Familiengruft bei den Kapuzinern in Wien beigesetzt wurde, sondern gemeinsam mit der Gattin auf Schloss Artstetten (vermutlich ebenfalls aufgrund der nicht standesgemäßen Ehe der beiden...). Leider kam man nicht mehr hinein, wir waren wie gesagt schon etwas spät dran...


Fazit
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Für all diejenigen, die sich entweder für die Geschichte der Habsburger oder die Entstehung des Ersten Weltkrieges interessieren, ist dieses Museum auf Schloss Artstetten eine Reise wert. Enorm detailreich erhält man hier Einblicke in das Erzherzögliche Leben und Sterben.

Zahlreiche Erinnerungsstücke aus dem Leben der Familie, die auf Schloss Artstetten beheimatet war, sind hier ausgestellt - vom Kinderwagen bis zum Jagdgewehr.

Aber auch für alle anderen ist dieses malerische Schlösschen mit seinen 4 Zwiebeltürmen, das eingebettet ist in einen großen Schlosspark eine Reise wert. Der Park, den wir ja leider nicht mehr geschafft haben, ist riesig und wunderschön angelegt, hier kann man auf Spuren der Herzogin von Hohenberg in aller Ruhe lustwandeln, fernab des Wiener Trubels.

Artstetten ist traumhaft schön, nächstes Jahr kommen wir wieder, diesmal mit etwas mehr Zeit...

In diesem Sinne

Eure Anke


[Slowenien] Homebase Portoroz


Hallo Leute!

Bei unserer kleinen Slowenien-Erkundungstour mussten wir natürlich auch irgendwo schlafen. 2 Nächte machten wir im Südwesten halt, im sagenhaften Gala Guesthouse in Portoroz.


Gala Guesthouse
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Lage
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Hoch über dem Hafen von Portoroz - mit sagenhaftem Ausblick - liegt das Gala Guesthouse. Und ich muss ehrlich sagen, ohne Navi hätten wir wohl unsere Probleme gehabt. Es liegt am Rande eines Wohngebietes. Zum Hafen läuft man etwa 15 Minuten - sportlich sollte man bei der Steigung gerade auf dem Rückweg allerdings schon sein.

Adresse: Pot k izviru 21, 6320 Portorož, Slowenien

Parkplätze können vorher angefragt werden. Es gibt einen überdachten Carport, der dann kostenlos genutzt werden kann (etwa 8 Autos passen rein).


Preis
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Für 2 Nächte im Doppelzimmer mit Frühstück zahlten wir 128€. Das Frühstück ist optional und kostet 7€ pro Person.


Haus
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Gerade die Terasse, auf der man im Sommer das Frühstück bekommt, hat einen sagenhaften Ausblick hinunter zum Hafen.

Es liegt in einem schönen und gepflegten Garten.

Die Betreiberfamilie wohnt mit im Haus. Sie haben (mindestens) 2 Kinder, so dass Familien problemlos willkommen sind - und bei dem ganzen Spielzeug auf der Terrasse finden die Kinder auch sicher schnell Anschluss.


Personal
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Das Hotel wird von einer jungen Familie betrieben, auch die Großeltern helfen mit - vor allem beim Frühstück. Man spricht Englisch und ein kleines bisschen Deutsch, Verständigung war also kein größeres Problem.

Als wir ankamen, wurde uns sofort Hilfe beim Gepäcktragen angeboten, einen Kaffee bekamen wir auch - besser geht es kaum.

Und super freundlich war man, der Betreiber grüßte uns sogar extrem freundlich, als wir ihn am Strand trafen. Die Frau war ein bisschen schüchterner, aber auch super nett.


Die Zimmer
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Das Hotel hat 11 Zimmer (mit 1-4 Betten). Jedes davon hat einen Balkon (zum Teil mit Meerblick),

Unser Zimmer war relativ klein und ging nach hinten raus, was uns aber keinerlei Probleme bereitete, da der Balkon dafür schattig war. Jedes Zimmer ist mit einem eigenen Bad ausgestattet. Außerdem gibt es Kabel-TV, einen Kühlschrank und einen Wasserkocher. Also eigentlich alles, was das Touriherz begehrt.

Das einzige, was uns gefehlt hat, war die Klimaanlage - der Juni an der Riviera kann nachts ordentlich warm sein. Wir haben einfach die Balkontür aufgelassen.

Die Zimmer waren etwas älter eingerichtet, aber wirklich sehr sauber. Die Handtücher sahen aus wie frisch aus der Verpackung, sogar der Wasserkocher hatte nicht die geringsten Spuren von Kalk. Auch sehr cool übrigens: Im Kühlschrank befindet sich eine kleine Mini-Bar (2 Flaschen Wasser, 2 Flaschen Cola), die im Preis inbegriffen sind und täglich aufgefüllt werden.







Frühstück
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Das Frühstück ist wirklich Mega. Auf dem Balkon sitzend, hinunter auf das glänzende Meer schauend gibt es frische Eierspeisen (in der Pfanne serviert) und für jeden Tisch einen üppigen Wurst-/Käseteller mit Oliven und Gurken. Dazu gibt es drinnen noch ein kleines Buffet mit Müsli und frischen Hörnchen (die Schokohörnchen sind soooooo lecker) und Kaffee aus dem Kännchen sowie Säften. Sogar der O-Saft ist einigermaßen brauchbar. Also weit mehr, als wir für 7€ erwartet hätten.

 








Fazit
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Bis auf die kleinen Zimmer ohne Klimaanlage habe ich am Gala Guesthouse in Portoroz absolut nichts zu bemängeln. Gut, das Gepäck auf dem Tal nach oben zu schleppen wäre ärgerlich, aber dafür hatten wir ja unser Auto.

Nicht nur der Ausblick von der Hauptterrasse, sondern das Frühstück und der Service überzeugen bei diesem familiär geführten Hotel auf ganzer Linie, man fühlt sich irgendwie gleich zu Hause. Und dann kann man schonmal nachts die Balkontüre offen lassen - es kommt ja keiner rein bei dem kleinen Zimmer wäre er erstmal im Bett gelandet und das hätten wir wohl mitbekommen.

Ich würde das Hotel uneingeschränkt weiterempfehlen.

In diesem Sinne

Eure Anke