Montag, 11. Juli 2016

{Japan - Kyoto - Traditionen} Beim Kormoranfischen am Katsura

Hallo Leute!

Das Tolle am Reisen ist ja, dass man gelegentlich zu außergewöhnlichem Treiben einfach dazu kommt - durch Zufall.

Und so kamen wir in Kyoto auf dem Weg zum Bambuswald im Stadtteil Arashiyama und wurden dort von kleinen Holzbooten angezogen, die einen brennenden, schwebenden Korb tragen.

Das mussten wir uns genauer anschauen. Und als das Boot einen Zwischenstop machte, erkannten wir zahlreiche Vögel, die im Bug des Schiffes saßen und darauf warteten, dass es weitergeht.

Erst zu Hause verstanden wir das Treiben, denn es handelt sich um die in Japan traditionelle Kormoranfischerei, hier auch Ukai (鵜飼い) genannt.

Dabei handelt es sich um ein hochkompliziertes Verfahren, das heute fast nur noch für die Touristen gezeigt wird. Die können dann auch gleich für 1700 Yen für eine Stunde auf einem gesonderten Boot mitfahren. Das Treiben gibt es allerdings nicht jeden Abend - es fand nur aufgrund des Gion Festes statt, das rund um den Yasaka Schrein in der Stadt lief.

Die Kormoranfischerei wird in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben. Die abgerichteten Vögel bekommen dabei Schnüre um den Schlund oder den Rumpf, damit sie die Beute nicht verschlingen können. Auf dem Wasser wird der Korb vor das Boot geschwenkt, die Vögel schwimmen dann hinter dem Boot her und fangen den teuren Ayu, der in den Restaurants am Katsura River als Delikatesse angeboten wird.

Für mich eine sehr außergewöhnliches und interessantes Treiben - die Vögel geben die Fische ab und springen direkt wieder ins Wasser.

In diesem Sinne

Eure Anke

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen