Samstag, 16. Juli 2016

{Japan - Nara - Tempel} Anke und der kräftige Buddha

Ich hätte mal den Weitwinkel einpacken sollen...



Hallo Leute!

Nara ist wohl auch eins der Hauptziele vieler Japan-Reisender. Schließlich war die Stadt einst erste permanente Hauptstadt Japans. Und da sie nur etwa 40 Minuten mit dem Zug von Kyoto entfernt ist, wollte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.

Und mein erster Weg führte mich in die Halle des großen Buddha im Todai Tempel von Nara. Vom Bahnhof aus wählte ich den Bus der Circle Line (Tageskarte kostet 600 Yen), in dem der richtige Ausstieg zum Nara Park und zum Todai-Tempel angesagt wird.

Von dort aus sind es etwa 15 Minuten Fussmarsch - also wenn man Glück hat, denn zu allererst wird man sich in die Sika-Hirsche verlieben, die im Nara Park relativ zahm leben - sie wurden schon zu Urzeiten hier angesiedelt und sind nach Buddhistischem Glauben Götterboten - interessanterweise sind sie beim Kasuga-Schrein (Shinto) später nicht zu sehen.

Die lieben kleinen Tierchen müssen natürlich ausgiebig bewundert werden. Tipp: Das Frühstücksbrot sollte man lieber in der Tasche lassen, die Sikas können ganz schön militant werden, wenn es um was zu Essen geht.
Ganz schön kräftig, der Gute!

Der Weg führt uns weiter durch das große Tor zum Tempelkomplex, vorbei an einem See und noch mehr Sikas (angeblich sind es derzeit 1200) zur großen Haupthalle, dem Daibutsuden.

Der Daibutsuden ist das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt (Eintritt 500 Yen). Er beherbergt die große Buddhastatue, die schon 751 fertiggestellt wurde - im Original sind allerdings nur noch die Füße erhalten, der Rest wurde rekonstruiert.

Das Kloster entstand kurze Zeit vorher, als in Japan die Pocken 1/3 der Bevölkerung auslöschten. Zum Schutz wurden im ganzen Land Klöster und Konvente mit RIesenbuddhas errichtet - wobei der Todai-ji der Haupttempel dieser Klöster war.

Durch den Hof schreitet man nun dieser Halle des großen Buddha entgegen und schon weht einem der Duft von Räucherstäbchen in die Nase. In einer großen Schale kann man eines zum Gebet anzünden.

Durch drei große Holztore kommt man hinein und sieht die gewaltige, 15 m hohe Statue, die aus 450 Tonnen Kupfer gegossen wurde - rund 85000 Menschen arbeiteten an ihrer Fertigstellung - bei dem Gedanken stockt einem schon ein wenig der Atem.

Mehrfach mißlang der Guss, nur in Teilen konnte man schließlich den Buddha erstellen und die Teile zusammensetzen. Friedlich sitzt er da, mit einer zum Segen erhobenen Hand.

Aber er hatte eine sehr wechselvolle Geschichte - zweimal brannte die Holzhalle um ihn herum vollständig ab, wobei er beim zweiten Mal sogar mehr als 200 Jahre kein Dach über dem Kopf hatte. Die heutige Halle stammt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts, ist 57m breit, 50m tief und 48m hoch.







Soll Heilkräfte besitzen - aber der Arat scheint irgendwie kaputt gewesen zu sein
Eine Runde kann man um die gigantische Statue drehen - einem kann man sich sicher sein - bei 450 Tonnen Gewicht ist die Diebstahlsicherung eingebaut und allzu schnell wird die riesige Figur niemand von der Stelle bewegen.

Dann wieder hinaus - und vor der Türe fällt mir sofort eine kleine, etwas gruselig aussehende Holzstatue auf. Der Reiseführer beantwortet mir die Frage, wer das wohl ist. Es ist Arhat Pindola, ein Zauberer und einer der das Nirwana so gut wie erreicht hat - So soll man einen Körperteil der Statue reiben, danach den gleichen bei sich selbst. Der entsprechende Körperteil soll dann geheilt werden - der Rücken tut immernoch weh, ein christlicher Skeptiker zu sein ist halt doch manchmal auch ein bisschen doof.

Der Todai-ji ist sicherlich DAS Highlight, das man in Nara auf gar keinen Fall verpassen darf - vor der Statue fühlt man sich ganz klein und der Arat vor der Tür scheint irgendwie kaputt zu sein...

Von mir gibt es klare 5 Sterne.

In diesem Sinne

Eure Anke

Was ich in Nara übrigens noch erlebt habe, findet ihr hier.



Ey du, isch hab Hunger...

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