Samstag, 16. Juli 2016

{Japan - Osaka - Aquarium} Hai - was guckst du?

Hammerhai im Kaiyukan Hauptbecken - ich fühlte mich beobachtet




Hallo Leute!

Als studierte Biologin bin ich gerade bei Aquarien ja relativ skeptisch. Doch der Reiseführer hat geschwärmt, mein Mann auch, also musste ein Besuch im Kaiyukan im Hafen von Osaka aufs Programm.

Gleich zu Anfang schien sich meine Skepsis auch zu bestätigen. Wir zahlten den Eintritt (immerhin 2300 Yen) und kamen hinein - ein wahnsinniges Gedrängel, viele Kids auf kleinstem Raum. Und auch wenn die Japaner ausgemacht höflich sind, laut sind Kinder eben immer.

Zu Anfang geht es dann durch das sogenannte Aquagate, einen Unterwassertunnel, und als ich dann die leicht apathisch rumhängenden kleinen Haie gesehen habe, wollte ich schon umdrehen.

Dann geht es sage und schreibe 8 Etagen nach oben. Das Kaiyukan hat schließlich das größte Aquarienbecken der Welt.

Zuerst kommt man in einen japanischen Wald, dort sieht man entlang eines japanischen Gebirgsbaches Zwergotter und typische japanische Fische. Dann geht es zu den Aleuten und von dort über die Bucht von Monterey (hier kann man die berühmten Seelöwen von San Francisco beobachten) in den Golf von Panama und in die tropische See vor Ecuador.

Im Antarctica-Becken kann man den Pinguinen zusehen, bevor man dann über die tasmanische See und das Great Barrier Reef wieder zurück nach Japan geleitet wird. Beeindruckend ist im Great Barrier Reef Becken die enorme Vielfalt an Lebewesen.

Dicht gedrängt stehen die Kids beim tasmanischen Becken, schließlich kann man hier die pfeilschnellen Delphine beobachten. Ich war vor allem davon beeindruckt, wie koordiniert sie sich bewegen um in dem engen Becken weder aneinander noch gegen die Scheibe zu stoßen. Trotzdem ließen sie sich vom springen nicht abhalten - Spaß ist eben auch auf kleinstem Raum.

Nun hat man die oberste Etage geschafft und ist zurück in der pazifischen See vor Japan. Und nun steht man vor dem beeindruckenden 5400 Kubikmeter Wasser fassenden Hauptbecken, in dem man die Lebewesen findet, die vor Osaka so unterwegs sind. Darunter ein Walhai, ein Hammerhai und diverse riesige Rochen. Auch ein ganzer Fischschwarm ist hier unterwegs. Und von dem Punkt an ist auch das Gedränge weniger groß, denn über 4 Schleifen geht man nach unten und manchmal fühlt man sich sogar ein bisschen in einem Zoo, in dem die Haie die Menschen beobachten - zumindest der Hammerhai hat mich doch recht skeptisch angeschaut. Ein bisschen hat man sich gefühlt, als wäre man mitten im Meer, mitten drin im Becken. Und nebenbei hat man fast vergessen, dass auch die Becken, die oben so klein ausgeschaut hatten, auf der anderen Seite sind, so dass man auch Delphine und Pinguine nochmal schwimmen sehen kann.

Mantarochen im Hauptbecken


Doch dann geht es um die Ecke - man kommt zum größten Bassin mit 5400 Kubikmetern Wasser und auf einen Schlag ist es relativ ruhig - denn endlich verteilen sich die Massen auf ganze 3 Etagen. Und alle sind sichtlich beeindruckt von den majästetischen Tieren, die sich in dem riesigen Becken tummeln - darunter ein Walhai, ein Hammerhai, mehrere Mantarochen und sogar ein ganzer Fischschwarm. Und dabei wirkt alles so friedlich, als würde man plötzlich mitten im Pazifik stehen und die Tiere würden keinen eingeschränkten Lebensraum haben.

Ey Alda, willste Streß? - Japanische Riesenkrabben



Das Negativhighlight am Schluss. Man wird aufgefordert, sich die Hände zu waschen und steht vor einem Becken, das nur wenige Zentimeter tief ist - darin große Rochen und kleine Haie, die man anfassen darf - eine Art Streichelzoo für Wassertiere. Für mich war das dann doch Tierquälerei - kleine Kinder patschten auf den empfindlichen Tieren rum, die für mich auch etwas verstört gewirkt haben - einer der Rochen kam beim Schwimmen immer wieder weit über die Wasseroberfläche, ich glaube kaum, dass das ein natürliches Verhalten ist. Ich kann sowas nicht leiden, konnte kaum hinsehen (das Foto hat mein Mann gemacht). Das Antatschbecken hat für mich das Erlebnis Kaiyukan dann am Ende doch wieder ein wenig kaputtgemacht. Ich hätte ja gerne eine von den japanischen Riesenkrabben reingesetzt, dann wäre doch schnell Schluss mit Streichelngewesen.
Ich mag keine Aquarien - spätestens als ich 2008 in Berlin im Sealife war. Doch das Kaiyukan ist aufgrund des riesigen Hauptbeckens doch sehr sehenswert, friedlich schweben hier die gigantischen Wesen und sie lassen sich kaum aus der Ruhe bringen. Als der Hammerhai auf mich zuschwamm, habe ich mich selbst sogar ein bisschen beobachtet gefühlt.
Für mich Tierquälerei



Putzen mit Rochen und Walhaien
Viel Licht aber eben auch ein bisschen Schatten, das bleibt mir als Eindruck zurück - das Aquarium ist sehenswert, wenn man gute Nerven hat (gut, wir waren Sonntags mittags da, da kann man fast sagen selbst Schuld) und wenn man am letzten Raum mit geschlossenen Augen vorbeigeht.

Ansonsten wirkt alles sehr gepflegt und für Japan fast schon gewohnt sauber - Putztaucher ist ein begehrter Job - vor allem im Hauptbecken.



Info
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Das Kaiyukan Aquarium liegt im Hafenbezirk Tempozan unweit des großen Riesenrades.

1 Chome-1-10 Kaigandori, Minato Ward, Osaka, Osaka Prefecture 552-0022, Japan

Am Besten erreicht man es mit der Osaka Subway (Chuo-Line bis Osakaka). Von dort sind es ca. 5 Minuten zu Fuss, der Weg ist gut ausgeschildert.

Geöffnet ist täglich von 10 bis 20 Uhr. An 6 Tagen im Jahr ist das Aquarium wegen Wartungsarbeiten geschlossen.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 2300 Yen, es werden allerdings auch diverse Kombikarten angeboten. Wir wählten etwa die Kombikarte mit dem Riesenrad für 3000 Yen. Kinder (7-15 Jahre) zahlen 1200 Yen, Vorschulkinder (4-6 Jahre) zahlen 600 Yen, darunter ist der Eintritt frei. Einen Rabatt gibt es außerdem für Senioren ab 60 Jahren, die zahlen 2000 Yen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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