Samstag, 9. Juli 2016

{Japan - Reiseführer} Oldstyle aber nahezu Perfekt

Hallo Leute!

Gerade bin ich frisch von unserem Trip nach Japan zurückgekommen - und wie immer sind gute Reiseführer für mich eines der wichtigsten Reiseaccessoires. Wirklich mitreisen durften nach einer schwierigen Auswahl am Ende nur zwei: Da Kyoto unser Hauptziel war und es nur sehr wenige "Kyoto only" Reiseführer gibt, war der Lonely Planet Kyoto Nummer 1. Da wir uns aber auch in der Gegend um Kyoto umschauen wollten und uns auch einen Japan Rail Area Pass zugelegt hatten, brauchten wir noch einen etwas generelleren Japan-Guide. Und da fiel mir diesmal der Japan-Reiseführer aus dem Trescher Verlag in die Hände.


Japan - Unterwegs in einem Land zwischen Tradition und Innovation
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Daten
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Autorin: Christine Liew
Verlag: Trescher
ISBN: 3897943581
Preis: 21,99€
Broschiert, 520 Seiten


Inhalt
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Wenn man den Trescher Guide in die Hand bekommt, kommt er einem im Vergleich zu vielen anderen Guides (z.B. Lonely Planet) fast ein bisschen Old-Style vor - was für mich allerdings generell überhaupt nichts schlechtes bedeutet. Man findet hier zum Beispiel keine ausführlichen Reiserouten - Vorteil: man hat keine Route, von der man abweichen kann.

Aber nun zum Inhalt:

Prinzipiell gibt es drei große Teile:

Land und Leute - hier geht die Autorin auf die klassischen Themen ein: Geografie, Geschichte, Politik, Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft, Religionen, Kunst und Kultur und Unterwegs in Japan. Hier sind die wichtigsten Themen untergebracht, die man für eine vernünftige Reisevorbereitung gut brauchen kann. Besonders gelungen: Das Thema, wie komme ich in Japan von A nach B.

Mit rund 140 Seiten wird diesem Kapitel auch erstaunlich viel Raum gegeben.

Der nächste Teil umfasst die Sehenswürdigkeiten, die sortiert nach den Regionen vorgestellt werden:

Tokyo und Kanto
Tohoku und Hokkaido
Chubu
Kansai
Chugoku und Shikoku
Jyzshu und Okinawa

Hier werden eigentlich alle touristisch relevanten Ziele nach einzelnen Städten sortiert vorgestellt. Die Vorstellungen sind zum Teil ein bisschen erzählerisch, wodurch das Buch einen beinahe schon in Gedanken wieder zurückführt, wenn man sich die Texte im Nachhinein noch einmal durchliest. Vieles liest sich, als würde man die Autorin direkt auf ihrer Reise begleiten - das finde ich eigentlich sehr nett.

Informationen über Öffnungszeiten, Eintrittspreise, aber auch Restaurants, Hafenrundfahrten und Hotels findet man jeweils nach den einzelnen Städten auf leicht dunkel eingefärbten Seiten. Das heißt zwar, dass man zum Teil ein bisschen suchen muss, auf der anderen Seite muss man aber seinen Lesefluss nicht unterbrechen um Öffnungszeiten studieren - das ist sicher ein bisschen Geschmackssache.

Teil 3 umfasst einen kleinen Sprachführer und die klassischen Reisetipps A bis Z.

Eingestreut sind verschiedene Assays zu unterschiedlichen Themen - unter anderem zum Supergau in Fukushima, zu einer Besteigung des Mount Fuji oder zur Ninja-Tradition.

Das Buch beinhaltet über 300 Farbfotos (habe sie nicht gezählt, das sagt aber die Autorin) und dazu auch insgesamt 50 Übersichtspläne. Allerdings zeigen die meist nur das wirkliche Stadtzentrum in relativ kleinem Maßstab - als Tipp, in den drei größeren Orten, die wir besucht haben, gab es jeweils am Bahnhof eine Touristeninfo und sowohl in Nara, als auch in Osaka und Kyoto haben wir einen kostenlosen Faltplan der ganzen Stadt bekommen mit dem ÖPNV drauf - das hat vieles erleichtert.


Fazit
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Natürlich ist der Guide ein bisschen Old-Style (obwohl Auflage von 2016) - aber dafür bietet er eine enorme Übersicht über das Spektrum an Sehenswürdigkeiten, ohne dass er den Nutzer dazu verpflichtet, die ausgetretenen Routen anderer Touristen zu nutzen. Man kann sich selbst was zusammenstellen, das eine oder andere auslassen etc.

Auch an Zusatzinfos wird durch die spannenden Assays und durch das Kapitel über Land und Leute nicht gegeizt - den Kulturführer kann man sich mit diesem Buch auf jeden Fall sparen.

Natürlich ist beispielsweise das Kyoto-Kapitel weniger ausführlich als der Kyoto only Reiseführer von Lonely Planet - dafür sind die Ausführungen angenehm neutral und es gibt keine mit Feuerwerk vorgestellten Super-Highlights, die sich am Ende als totaler Flop herausstellen.

Einzig das Kartenmaterial könnte ein bisschen ausführlicher sein - aber wie gesagt, mit den Karten von der Touristinfo ist einem wunderbar geholfen.

Und jetzt steht der Guide im Regal und wartet auf nächstes Jahr - ganz Japan mit dem vollen Rail Pass - und ich freue mich schon drauf, denn mit diesem Guide werden wir nichts verpassen.

In diesem Sinne

Eure Anke

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